Hecken pflanzen und ganzjährig pflegen
Hecken sind nicht nur ein natürlicher Sichtschutz, sondern werden auch zum zentralen Element in der Gartengestaltung, etwa um den Privatbereich zu begrenzen oder einzelne Gartenabschnitte voneinander zu separieren. Zudem dämpfen sie Lärm, schützen Anwohner und empfindliche Pflanzen vor starkem Wind und dienen vielen Vogelarten und Insekten als Lebensraum und Nahrungsquelle. Zahlreiche Punkte, die für das Pflanzen einer blühenden oder immergrünen Hecke im Garten sprechen.
Mit etwas Geduld entsteht bei angepasster Pflege eine hohe, blickdichte Hecke, die jedoch regelmäßig in Form geschnitten werden muss, um üppig und blattreich zu wachsen. Hier müssen Hobbygärtner eine Schonzeit zwischen März und Oktober einhalten, in der Hecken, Sträucher und Gebüsche nicht radikal eingekürzt oder gerodet werden dürfen. Diese Maßnahme dient dem Bestandschutz, da heimische Singvögel und viele andere Tiere im Sommer in dicht belaubten Hecken ihre Nester errichten und hier ihren Nachwuchs aufziehen. Es ist daher entscheidend, zur richtigen Zeit zur Heckenschere zu greifen – werden Hecken hingegen unerlaubterweise während der Schonzeit gerodet, ist mit hohen Bußgeldern zu rechnen.
Wir geben Ihnen im Folgenden nützliche Tipps zum Anlegen einer Gartenhecke und nennen beliebte Heckenpflanzen.
Welche Hecke passt in meinen Garten?
Hecken wirken als natürlicher Sichtschutz deutlich freundlicher als Holzzäune oder Steinmauern und sind daher ein beliebtes Medium zur Gartenumfriedung. Dennoch bedeuten Hecken natürlich auch entsprechend viel Arbeit, da sie regelmäßig geschnitten, gedüngt und bewässert werden müssen. Bereits vor dem Kauf sollten Sie sich daher überlegen, ob Sie eine immergrüne Hecke bevorzugen, oder ob sommer- und frühblühende Exemplare in Frage kommen, die im Winter ihr Laub abwerfen, dafür aber zahlreiche Nützlinge in den Sommermonaten anlocken und mit bunten Blüten zum Blickfang werden.
Für eine leichtere Heckenauswahl können Sie sich die folgenden fünf Fragen beantworten:
1. Geduld: Bei der Heckenpflanzung spielt die Geduld des Hobbygärtners eine große Rolle. Wollen Sie eine schnell wachsende Heckenpflanze wählen, die bereits nach wenigen Standjahren mannshoch ist? Oder sind Sie auch mit einer langsam wachsenden Heckensorte zufrieden, die dafür nur einmal jährlich in Form geschnitten werden muss? Generell gilt, dass schnell wachsende Hecken günstiger sind als langsam wachsende Arten.
2. Bodenqualität: Nicht jede Heckenpflanze gedeiht an jedem Standort – entscheidend ist die Bodenqualität Ihres Gartens. Ist das Erdreich stark verdichtet, besonders sandig oder auffällig nährstoffarm? Gedeihen etwa nur anspruchslose Gehölze in Ihrem Garten wirklich gut, oder fühlen sich auch exotische Pflanzen wohl?
3. Blickschutz: Immergrüne Hecken bieten im Vergleich zu blühenden Hecken auch im Winter einen ausreichenden Sichtschutz. Darf die gepflanzte Gartenhecke im Herbst ihr Laub abwerfen, das dann zu wertvollem Humus wird oder als natürliche Isolationsschicht in Beeten dient? Oder wollen Sie auch im Winter ausreichend vor fremden Blicken geschützt sein?
4. Grenzabstand: Bei der Heckenwahl gilt es, die Gartengröße und Gesetze zum Mindestabstand zu angrenzenden Gärten und landwirtschaftlichen Nutzflächen zu beachten. Ist Ihr Garten breit genug, dass ausladend wachsende Hecken ausreichend Platz haben, um gesund zu gedeihen, wenn ein Mindestabstand zum Nachbargrundstück eingehalten werden muss? Sind eventuell kleinwüchsige Blühsträucher oder Nadelgehölze, die in Kombination in Reihe gepflanzt werden, eine bessere Alternative?
5. Giftigkeit: Einige Pflanzenbestandteile unterschiedlicher Heckensorten sind bei Verzehr für den Menschen giftig. Halten sich in Ihrem Garten viele Kinder auf, die giftige Beeren von Hecken verspeisen könnten? Sollten Sie sicherheitshalber vorwiegend zu ungiftigen Heckenpflanzen greifen?
Hecke pflanzen
Wer eine blickdichte und gesunde Hecke plant, muss sich in einem ersten Schritt mit den optimalen Standortbedingungen und dem richtigen Pflanzzeitpunkt auseinandersetzen. Nicht nur die passende Anzahl an Setzlingen ist entscheidend, ebenso wichtig sind der Pflanzabstand sowie die Tiefe und Breite des Pflanzlochs, um ein optimales Anwachsen zu ermöglichen und die Wurzelbildung zu fördern.
Bitte beachten Sie, dass Nachbarschaftsgesetze einen Mindestabstand zu angrenzenden Gärten oder landwirtschaftlich genutzten Flächen vorschreiben. Hier ist die Höhe der Hecke entscheidend. Planen Sie also bereits vorab einen ausreichenden Abstand ein und sprechen Sie mit Ihren Nachbarn, um Problemen vorzubeugen.
Wie alle Containerpflanzen lassen sich auch Hecken ganzjährig verpflanzen. Dennoch wird als idealer Pflanzzeitpunkt der Herbst oder Frühling genannt, um den Wurzeln ausreichend Zeit zum Anwurzeln zu geben, bevor die Pflanze mit dem Austrieb beginnt. Wenn der Standort und die richtige Pflanzenart gefunden sind, wird gepflanzt.
Benötigte Materialien:
-Spaten
-Schubkarre
-Grabegabel
-Gartenschere / scharfes
-Rreifer Kompost
-Schnur mit 2 Heringen
-Pflanzenerde
-Rindenmulch (optional)
Die Pflanzreihe wird zur leichteren Orientierung mithilfe der zwei Heringe und langen Schnur markiert, um eine gerade Ausrichtung zu erzielen. Im Anschluss heben Sie die entsprechende Anzahl an Pflanzlöchern aus, wobei rund 100 cm hohe Sträucher einen Abstand von 60 cm und noch höhere Gehölze einen Pflanzabstand von etwa 90 cm benötigen. Zudem sollte das Pflanzloch rund eine handbreit tiefer sein, als der Container hoch ist. Auf diese Weise haben Sie noch ausreichend Platz für gesunden Humus im Pflanzloch, während der Wurzelballen weiterhin ebenerdig abschließt.
Bevor Sie den reifen Kompost als erste Schicht einfüllen, können Sie den Boden des Pflanzlochs noch mithilfe einer Grabegabel auflockern, um der Pflanze das Anwachsen zu erleichtern. Lehmige Böden werden durch die Zugabe von Sand durchlässiger gestaltet. Entfernen Sie nun alle kranken Pflanzenteile und abgestorbenen Wurzeln mit der scharfen Gartenschere und setzen Sie die Heckenpflanze mittig in das Pflanzloch. Die Hohlräume werden mit hochwertiger Pflanzerde gefüllt und alles gut angedrückt, sodass sich letzte Lücken schließen und ein rund 2 cm hoher Gießrand entsteht. Abschließend gut anwässern und eine (optionale) Mulchschicht als wasserspeichernde Schutzschicht um die Basis verteilen.
Tipp: Besonders schnelle Ergebnisse erzielen Sie mit Heckenmodulen. Die einzelnen Heckenelemente wachsen besonders schnell an und werden durch Hartholzpfähle und robuste Bügel in Form gehalten.
Heckenpflege: Hoher Wasser- und Nährstoffbedarf
Hecken müssen ganzjährig gepflegt werden, wenn sie schön und blickdicht bleiben sollen. Zeigen sich erste braune Triebspitzen, liegt ein chronischer Nährstoffmangel vor. Generell haben laubabwerfende Hecken einen höheren Nährstoffbedarf als immergrüne Pflanzen, weil sie jedes Jahr neue Blätter bilden müssen. Hier ist es daher besonders wichtig, die Hecken rechtzeitig pflanzenspezifisch zu unterstützen: Reichen Sie bereits ab Ende März Langzeitdünger und arbeiten Sie Hornspäne als organischen Dünger in die oberen Erdbereiche ein. Auch zur Blüte sollte gezielt gedüngt werden, um die Blühfreudigkeit zu erhalten und die Blütephase zu verlängern. Immergrüne Hecken gedeihen hingegen bereits gut, wenn die Pflanzenbasis regelmäßg vorsichtig gelockert und mit Kompost aufbereitet wird.
Nicht allein die Nährstoffversorgung muss geregelt sein: Heckenpflanzen müssen im Sommer täglich in den Morgen- und Abendstunden gewässert werden, um braunen, vertrockneten Blättern und Trieben vorzubeugen.
Heckenschnitt – wann und wie werden Hecken richtig geschnitten?
Nur wenn die grünen Gartenwände regelmäßig geschnitten werden, bleiben sie auf Dauer dicht verzweigt und üppig belaubt. Hecken bestehen aus dicht nebeneinander gepflanzten Gehölzen derselben Art. Ohne regelmäßigen Schnitt würde jeder einzelne Strauch ständig höher werden, um dem Licht entgegenzuwachsen. Ohne Schnitt würden die Triebe an der Basis immer kräftiger, sie würden verkahlen und nur noch schwach austreiben – bereits nach wenigen Jahren wäre die Hecke unansehnlich. Eine hohe Hecke soll nicht nur eine grüne Einfassung oder ein neutraler Hintergrund für farbenfrohe Stauden und Sommerblumen sein – sie ist auch Wind-, Sicht- und Lärmschutz zugleich. Je dichter die Hecke ist, desto besser erfüllt sie diese Aufgaben. Um einen dichten Wuchs zu erreichen, muss die Hecke von klein angeschnitten und allmählich hochgezogen werden.
Schonzeit vom 1. März bis 30. September
Noch bis zum 30. September gilt für Hecken die Schonzeit, die mit dem 1. März begonnen hat. Während dieser Periode dürfen Hecken nicht stark beschnitten, radikal „auf den Stock gesetzt“ oder gar gerodet werden. Diese Schonzeit gilt sowohl für Hecken entlang landwirtschaftlich genutzter Flächen als auch für Privatgärten – aus guten Gründen:
Hecken bieten für eine Vielzahl an Vogelarten ideale Brutbedingungen und sind ein beliebtes Rückzugsgebiet für Igel, Kröten, Hasen, Fasane und andere Tiere. Im Laufe des Frühjahrs und Sommers produzieren viele Gehölzarten zudem Blüten und Früchte, die wiederum für Insekten und Vögel eine wichtige Nahrungsquelle darstellen. In manchen Gegenden Deutschlands haben Hecken sogar eine landschaftsprägende Funktion. Was wäre das Münsterland ohne seine allgegenwärtigen Wallhecken? Erst diese lassen dort eine einzigartige Parklandschaft entstehen.
Übrigens: Die Schonzeit gilt nicht nur für Hecken und Gebüsche, sondern auch für Röhrichte und Schilfbestände, die viele Tierarten beherbergen.
Leichter Sommerschnitt von Hecken
Ende Juni bis Mitte Juli ist die beste Zeit für den leichten Sommerschnitt von Laubhecken und Formschnittgehölzen: Die jungen Triebe sind noch nicht verholzt, was vor allem die Arbeit mit manuellen Heckenscheren erleichtert. Doch mit einer Akkuschere oder Elektro-Heckenschere lässt sich der Schnitt viel bequemer und rascher erledigen. Die meisten Gehölze haben ihre Hauptwachstumsphase zwischen Mitte Mai und Ende Juni, danach lässt das Wachstum deutlich nach. Deshalb sollten Sie Laubhecken nicht zu früh im Jahr trimmen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Hecken erneut kräftig durchtreiben und im Spätsommer ein zweiter Schnitt fällig wird. Bei starkwüchsigen Arten, wie Hainbuche, Feldahorn oder Liguster, empfiehlt sich hingegen ein zweiter Schnitt im August.
Tipp: Achten Sie darauf, lediglich den diesjährigen Zuwachs einzukürzen. Wird in das vorjährige Holz geschnitten, können Kahlstellen entstehen, die sich oft nicht mehr schließen.
Für einen Verjüngungsschnitt vernachlässigter Hecken ist das Frühjahr günstiger. Nadelgehölz-Hecken werden besser erst ab August geschnitten: Vorher "bluten" die Schnittstellen und das abgesonderte Harz verklebt die Klinge der Heckenschere. Empfehlenswerte Schnittformen für Laubhecken sind das Trapez und der Torbogen: Die Hecke wird hier von unten nach oben schmaler, sodass auch die untersten Äste ausreichend Licht bekommen. Hingegen können Schattenarten, wie Hainbuche, auch kastenförmig geschnitten werden. Für eine gerade verlaufende Oberkante wird eine Schnur in der gewünschten Schnitthöhe gespannt. Die Schere wird waagerecht über der Schnur angesetzt und die Triebe dicht darüber abgeschnitten.
Achtung: Beim Heckenschnitt sollten Sie auf brütende Vögel Rücksicht nehmen und den Schnitt eventuell um einige Tage verschieben. Für den Schnitt im Juli spricht deshalb auch, dass jetzt bei den meisten Vogelarten die zweite Brut bereits ausgeflogen ist. Ab August sollte nicht mehr geschnitten werden, weil das neue Holz sonst bis zum Winter nicht mehr ausreifen kann.
Sommergrüne Hecken schneiden
Ab Anfang August ist es Zeit für den Schnitt sommergrüner Hecken. Dadurch wird die Verzweigung angeregt, und die Hecke bleibt schön dicht. Eine gute Heckenschere, die auch dickere Äste sauber schneidet, erleichtert die Arbeit. Für kurze Hecken oder Kirschloorbeerhecken mit schönen Blättern reicht eine Handschere, für längere Hecken empfiehlt sich eine Elektroschere oder benzinbetriebene Motorschere. Besonders hohe Hecken schneiden Sie sicher mit einer Teleskop-Heckenschere. Dabei sollte eine Heckenschere mit Wellenschliff, stahlgeschmiedeter Klinge und einem Astabschneider ausgerüstet sein.
Hecken sollten keine senkrechten Seitenwände haben, sondern oben schmaler sein als an der Basis, also einen trapezförmigen Querschnitt zeigen. So gelangt genügend Licht auch an die Basis. Bei Baum-Hecken, etwa Rot- und Hainbuche oder Ahorn, werden die Triebspitzen im ersten oder zweiten Standjahr auf gleiche Höhe gebracht. Dies gilt auch für den sommergrünen Liguster. Wer auf eine streng getrimmte Hecke Wert legt, schneidet noch einmal im Spätsommer. Auch immergrüne Eiben benötigen für dichten Wuchs zwei Schnitte. Für Berberitze, Scheinzypresse und Lebensbaum genügt in der Regel ein Schnitt im Juli.
Im Herbst sollten sommergrüne Hecken nicht mehr geschnitten werden, um einen späten Neuaustrieb zu vermeiden, der die Frostanfälligkeit erhöht. Nadelholzhecken lässt man im Pflanzjahr ohne Schnitt anwachsen und schneidet erst im zweiten oder dritten Standjahr. Immergrüne Laubgehölz-Hecken werden erst im Spätsommer geschnitten, da sie gleichmäßig übers Jahr austreiben. Im Spätherbst noch einmal gründlich wässern, da sie auch im Winter über ihre grünen Blätter reichlich Wasser verdunsten.
Tipp: Günstig für den Heckenschnitt ist ein Tag mit bedecktem Himmel. Besonders Buchsbaum und Ilex bekommen einen Sonnenbrand, wenn sie im prallen Sonnenlicht geschnitten werden.
Radikalschnitt – Hecke auf den Stock setzen
Damit die Hecke gesund und blicktdicht bleibt, muss sie alle 8 bis 25 Jahre "auf den Stock gesetzt" werden. Zeit dazu ist von Oktober bis Februar – außerhalb des Bestandschutzes. Will man eine Hecke hingegen nur "in Form schneiden", so darf man dies während des gesamten Jahres in Maßen tun. Achten Sie dann jedoch besonders auf nistende Vögel und andere Tiere, die im dichten Blattwerk einen Unterschlupf gefunden haben.
Wenn ein Radikalschnitt nötig ist und die Hecke "auf den Stock gesetzt" werden muss, dann sollten nicht sämtliche Gehölze gefällt werden. Beim Zurückschneiden sollte man einen etwa 10 cm hohen Stumpf zurücklassen, sodass der Strauch oder Baum aus dem Wurzelstock neu austreiben kann. Erle, Eiche, Linde und Weide sind beispielsweise Bäume, die sehr zuverlässig wieder ausschlagen und innerhalb von ein bis zwei Jahren die Hecke neu begrünen können. Auch für die Fauna ist ein Rückschnitt der Hecke in Abschnitten am verträglichsten: Wenn die gesamte Hecke in einem Jahr komplett gestutzt wird, stellt dies einen großen Eingriff in den Lebensraum aller Heckenbewohner dar – besser ist eine schrittweise Umgewöhnung.
Um den Tieren während der Zeit des Nachwachsens einen Schutzraum zu bieten, kann man Äste und Reisig zurücklassen und an Ort und Stelle etwas in die Höhe stapeln. Dadurch erspart man sich das lästige Abfahren bzw. Aufhäufen und Verbrennen und tut gleichzeitig etwas Gutes für die Humusbildung und Nährstoffzufuhr im Heckenbereich. Auch das gezielte Anlegen einer Benjeshecke aus altem Schnittgut schafft Lebensräume für Tiere und Insekten und verleiht dem Garten Struktur.
Für Tierfreunde: schöne Vogel- und Schmetterlingshecken
Schwarze Holunderbeeren und die rotfleischigen Früchte des Weissdorn und Wildapfels, der Brombeeren, Schlehen, Hagebutten oder Ebereschen: Mit Wildsträuchern ist der Tisch für Singvögel, Insekten und Schmetterlinge stets reich gedeckt – vom Sommer bis weit hinein in den Herbst und Winter. Von November bis Dezember ist (neben April bis Juni) die beste Pflanzzeit für Wildgehölze. Die Brombeere ist beispielhaft für den vielfältigen Wert von Wildsträuchern im Garten. Die von Fruchtsäuren abgerundete Süße der vollreifen Steinfrüchtchen verführt den Gartenbesitzer zur eigenen Herstellung von Marmelade oder Saft. Aufgüsse und Tee der Brombeerblätter sind, vor allem wegen ihrer Gerbstoffe, ein bewährtes Hausmittel bei Magen- und Darmbeschwerden, Halsweh, Zahnfleisch- oder Blasenentzündung. An den nektarreichen Blüten ernähren sich Schmetterlinge und Käfer, während die Blätter Futter der Raupen von Brombeerzipfelfalter, Brombeerspinner und anderer Falter sind. Weiterhin brüten und überwintern Wildbienen in trockenen, hohlen Ranken und im dichten Gestrüpp einer Brombeerhecke ziehen Vögel, gut vor Räubern geschützt, gern ihren Nachwuchs auf. Mit einer Schmetterlingshecke starten Sie im Garten Ihr eigenes Naturschutzprogramm: Viele Falter sind Nahrungsspezialisten, deren Raupen sich nur auf ganz bestimmten Futterpflanzen entwickeln. Wenn Sie im Herbst pflanzen, wird im nächsten oder übernächsten Frühjahr und Sommer ein buntes Schmetterlingsvolk durch Ihren Garten fliegen und nach nektarreichen Blüten suchen. Die folgenden Sträucher und Bäume enthalten reichlich Nektar für Schmetterlinge und sind Nahrungsquellen für Schmetterlingsraupen:
Heckenar
Feldahorn (Acer campestre)
Feldulme (Ulmus minor)
Hainbuche (Carpinus betulus)
Gemeine Hasel (Corylus avellana)
Hecken-Rose (Rosa corymbifera)
Schlehdorn (Prunus spinosa)
Weißdorn (Crataegus)
Angelockte Schmetterling
Ahornspinner, Gelbeule, Ahornspanner, Später Zahnspinner
Mordraupeneule, Großer Fuchs
Haseleule
Mondfleck
Bürstenspinner, Kleine Kätzcheneule, Rosenspanner, Laubspanner, Rosenwickler
Segelfalter, Nierenfleck, Schlehenblütenmotte, Schwarzes Ordensband
Heckenkriecher, Baumweißling, Gelbe Bandeule, Schwan, Kupferglucke, Weißdornzünsler, Weißdorngespinstmotte
Buchsbaum (Buxus sempervirens)
Der Buchsbaum ist ein schnittverträglicher, immergrüner Strauch, der gerne zur Heckenpflanzung oder als dekorativer Blickfang in Kugelform genutzt wird. Mittlerweile sind zahlreiche Neuzüchtungen erhältlich, die auffällig klein bleiben, robust und widerstandsfähig sind oder besonders zierliche Blätter entwickeln. Buchsbäume haben keine speziellen Standortansprüche, bevorzugen jedoch feuchte Standorte mit lockerem, kalkhaltigem Erdreich. Dabei gedeiht die Pflanze im Schatten ebenso gut wie in voller Sonne – hier muss jedoch häufiger bewässert werden. Wer möchte, kann Buchsbäume über Stecklinge vermehren.
Im Frühsommer werden Neuaustriebe und im Herbst die Triebspitzen eingekürzt. Ganzjährig darf jedoch nach Bedarf in Form geschnitten werden, um eine ansprechende Optik zu erhalten. Wichtig ist, dass die Schneidwerkzeuge gut geschärft und hygienisch rein sind, da Buchsbäume sehr anfällig für Pflanzenkrankheiten und Schädlinge sind. Besonders häufig wird der Buchsbaum vom Schadpilz Cylindrocladium buxicola befallen, der ein regelrechtes Buchsbaumsterben auslösen und nur schwer bekämpft werden kann. Achten Sie darauf, dass Sie den Buchbaums niemals in praller Sonne oder im Regen schneiden und eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist, da viele fliegende Pilzsporen schneller an nassen Blättern haften bleiben. Erkrankte Triebe werden umgehend entfernt und im Restmüll entsorgt.
Auch ein Schädling kann den Buchsbaum erheblich schwächen: Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist ein Kleinschmetterling, der im letzten Jahrhundert aus Ostasien eingeschleppt wurde. Seine Larven fressen die Blätter als auch Rinde der Pflanze, was den gesamten Bestand bedroht. Die gelb-grün-schwarz-gestreiften Raupen sind gut zu erkennen, da sie dichte Gespinste im Buchsbaum bilden. Wird ein Befall festgestellt, sollten die Raupen abgesammelt und vernichtet werden. Da sich die Schädlinge allerdings von innen nach außen fressen, ist die Pflanze meistens schon stark geschwächt und leidet unter zahlreichen Fraßstellen. Es hilft, bereits präventiv Netze zu spannen oder Buchsbaumzünslerfallen aufzustellen, um den Schmetterling an der Eiablage zu hindern.
Ebenfalls problematisch ist ein Befall mit Buchsbaumflöhen (Psylla buxi), die sich ab Ende Mai auf den Triebspitzen ansiedeln. Adulte Tiere sind geflügelt und saugen an den Blättern, die sich daraufhin löffelartig krümmen. Die Larven scheiden zudem weiße Wachsfäden aus, die man an den Triebspitzen finden kann. Ein leichter Rückschnitt befallener Triebe reicht in der Regel als Bekämpfungsmaßnahme.
Eibe (Taxus baccata)
Die immergrüne Eibe ist eine der beliebtesten Heckenpflanzen, da sie besonders anspruchslos und pflegeleicht ist. Die Eibe stellt keine besonderen Standortansprüche: Wichtig sind ausreichend viele Nährstoffe und ein feuchter Boden, der nicht zu Staunässe neigt. Auch stark durchwurzelte Bereiche in Baumnähe stellen kein Problem für die robuste Hecke dar, die in Sonne und Schatten gleichermaßen gut gedeiht. Bei einer gezielten Pflege und am optimalen Standort kann eine Eibenhecke gut vier Meter hoch wachsen, sodass sie auch im Winter einen optimalen Sichtschutz bietet.
Das Nadelgehölz ist zudem sehr schnittverträglich, sogar Rückschnitte bis zur Stammbasis verkraftet die Hecke gut und treibt schnell wieder aus. Da sie jedoch im Vergleich zu anderen Heckenpflanzen sehr langsam wächst, kann es mehrere Jahre dauern, bis die Eibe ausreichend hoch ist, um als Grundstückseinfriedung und Sichtschutz zu dienen. Dieses Wachstumsverhalten hat jedoch auch den Vorteil, dass die Hecke nur einmal jährlich zurückgeschnitten werden muss, was den Pflegeaufwand deutlich erleichtert.
Besonders schön werden Eiben, wenn sie ihre leuchtend roten Beeren entwickeln. Diese Beeren dienen vielen Vögeln als Nahrungsquelle. Die Früchte sind auch für Menschen bekömmlich, jedoch sind der Kern und alle anderen Pflanzenteile hochgiftig. Von einem Verzehr der ungiftigen Beeren wird daher dennoch abgeraten, weil das Risiko einer Vergiftung zu hoch ist. Wenn sich viele Kleinkinder in Ihrem Garten aufhalten, sollte daher die Eibe nicht die erste Pflanzenwahl sein.
Feldahorn (Acer campestre)
Der Feldahorn eignet sich besonders gut für eine naturbezogene Gartengestaltung, in der auf gerade Linien und akkurate Konturen verzichtet wird. Die vergleichsweise preiswerte Pflanze wächst schnell bis zu vier Meter hoch und muss daher mindestens zweimal jährlich in Form geschnitten werden, um kontrollierter in die Höhe zu wachsen. Viele Vögel und Kleintiere nutzen eine Ahornhecke als Nistplatz und Versteck, sodass Sie bei Formschnitten im Sommer besonders achtsam vorgehen sollten.
Gut gedeiht der Feldahorn an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit vorwiegend trockenem Substrat. Während nasse und saure Böden das Heckenwachstum negativ beeinflussen, verträgt die Hecke anhaltende Trockenheit und starke Winde besonders gut, da ihre Wurzeln bis tief in den Boden ragen, wo sie aus tieferliegenden Erdschichten Wasser ziehen. Im Herbst entwickelt der Feldahorn eine goldgelbe Laubfärbung, die jedoch nicht lange zu bewundern ist, da die Blätter im Anschluss schnell abfallen. Im Winter ist die Hecke folglich blickdurchlässig – das Laub kann als isolierende Schutzschicht auf Beeten zum Einsatz kommen oder auf dem Kompost zu wertvollem Humus werden.
Leider ist der Feldahorn mit seinen großen Blättern sehr anfällig für den Falschen Mehltau. Der Schadpilz haftet auch an trockenen Blättern und breitet sich schnell auf der gesamten Pflanze aus. Erste Symptome sind dunkle Blattverfärbungen an der Blattunterseite, die sich schließlich zu gelben Flecken auf der Oberseite verändern. Da der Schlauchpilz auch im abgefallenen Laub überwintern kann, müssen alle befallenen Pflanzenteile entsorgt oder vernichtet werden.
Hainbuche (Carpinus betulus)
Die als Heckenpflanze beliebte Hainbuche wird aufgrund ihrer hellen Holzfärbung auch gerne als Weißbuche bezeichnet, obwohl sie in Wahrheit keine Buche ist, sondern zur Familie der Birkengewächse gehört. Die Hainbuche wird häufig als Hecke gepflanzt, da sie an nahezu jedem Standort gedeiht: Als anspruchslose Pflanze verträgt sie sowohl Trockenheit als auch Staunässe sowie Sonne und Schatten – hier wird sie schnell bis zu vier Meter hoch und bietet im Sommer dank zahlreicher Blätter einen ausreichenden Blickschutz.
Zweimal jährlich, im Februar und Oktober, erfolgt ein leichter Formschnitt, um ein kontrolliertes Wachstum zu erreichen. Im Spätherbst verfärbt sich das Laub schließlich ockergelb und fällt dann sehr schnell ab – ein Blickschutz ist im Winter nicht gegeben. Nutzen Sie das abgefallene Laub als natürliche Isolationsschicht, um Wurzelbereiche empfindlicher Pflanzen besser zu schützen, oder lassen Sie es auf dem Kompost zu Humus zerfallen, der dann als organischer Dünger in die Erde eingearbeitet werden kann.
Einzige Schwachstelle der Hainbuche ist ihre hohe Anfälligkeit für einen Befall mit Pilzsporen des Echten Mehltaus. Im Gegensatz zum Falschen Mehltau ist diese Pilzerkrankung auf Blattfeuchte angewiesen und zeigt sich durch helle Flecken auf den Blattoberseiten. Wenn Sie einen Pilzbefall feststellen, müssen alle kranken Pflanzenteile abgeschnitten und entsorgt werden. Achtung: Kranke Triebe und Blätter nicht auf den Kompost legen, da hier Schadpilzsporen überwintern und im Frühjahr neue Pflanzen befallen können.
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
Der Kirschlorbeer ist ein immergrüner Strauch, der vorwiegend in die Breite und weniger in die Höhe wächst. Wählen Sie für einen guten Sichtschutz spezielle Neuzüchtungen, die höher werden, wie etwa Herbergii oder Rotundifolia. Die Standortwahl ist beim Lorbeer leicht: Er gedeiht sowohl an sonnigen Standorten als auch im Schatten großer Bäume. Sogar anhaltende Trockenheit schadet dem Kirschlorbeer nicht, sodass er als besonders pflegeleicht gilt.
Die Besonderheit des Kirschlorbeers sind seine auffällig langen, festen Blätter, die leicht glänzen. Bei den zweimal jährlichen Schnittmaßnahmen sollten Sie daher zu einer Hand-Heckenschere greifen, um die schönen Blätter nicht zu beschädigen, sondern gezielt den Trieb durchzuschneiden – auf diese Weise erhalten Sie die ansprechende Optik. Sollten an einem vollsonnigen Standort über den Winter Frostschäden entstehen, können diese einfach abgeschnitten werden – der Kirschlorbeer wächst sehr schnell, sodass die Löcher auch schnell wieder geschlossen sind.
Schön zu wissen: Der Kirschlorbeer gehört zu den Rosengewächsen und zählt daher zur selben botanischen Gattung wie die Pflaume und Kirsche.
Liguster (Ligustrum vulgare)
Der Liguster ist ein heimischer, sommergrüner Strauch, der keine Ansprüche an den Standort oder das Substrat stellt. Bei der Standortwahl gilt es dennoch zu bedenken, dass die Pflanze weite Wurzelausläufer bildet, die empfindlichen Pflanzen in der unmittelbaren Umgebung schaden können, weil sie einen erhöhten Konkurrenzdruck ausüben. Eine Ligusterhecke sollte somit nicht hinter einem Zierbeet stehen.
Da der Liguster sehr schnell wächst, ist er in der Anschaffung vergleichsweise günstig und muss zweimal jährlich geschnitten werden. Da Vögel bevorzugt in einer Ligusterhecke nisten, müssen Sie zur Schonzeit besonders auf brütende Tiere achten, die sich hinter den zahlreichen kleinen Blättern verstecken. Zudem schätzen Vogelliebhaber den Liguster, weil seine schwarzen Beeren Vögeln als natürliche Nahrungsquelle dienen. Achtung: Für den Menschen sind diese Beeren giftig!
Obwohl Ligusterpflanzen als sommer- und wintergrün gelten, können die Blätter bei starken, anhaltenden Frösten abfallen. Ein Sichtschutz im Winter ist daher prinzipiell möglich, kann aber nicht garantiert werden.
Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana)
Scheinzypressen sind mit den Thujen vergleichbar, wobei ihre weichen Zweige aufrechter wachsen und die charakteristischen Blattschuppen filigraner ausfallen. Weiterhin vertragen Scheinzypressen Schatten deutlich besser als der Lebensbaum, sind dafür aber wind- und frostempfindlicher. Wählen Sie für eine Scheinzypressenhecke daher einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit feuchter Erde – hier wird die Hecke zwischen zwei und vier Meter hoch und bildet einen ausreichenden Blickschutz.
Wenn Sie sich für eine Scheinzypressenhecke interessieren, stehen Ihnen unterschiedliche Farbnuancen zur Auswahl: Die Belaubung kann grün, gelb oder sogar bläulich ausfallen. Als eine der beliebtesten Heckensorten gilt Columnaris, die ein blaugrünes Laub zeigt und besonders blickdicht wächst.
Wird das Substrat zur Pflanzung mit organischem Dünger, etwa reifem Kompost oder Hornspänen, aufbereitet, ist die Hecke zunächst zufrieden und ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Gelegentlich kann Flüssigdünger gereicht werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Heckenpflanzen verträgt die Scheinzypresse einen radikalen Rückschnitt nur schlecht. Es kann sogar passieren, dass es zu keinem Neuaustrieb kommt. Beschränken Sie sich bei diesen Heckenpflanzen daher auf einen leichten Formschnitt vor der Winterruhe.
Thuja (Thuja)
Immergrüne Thujen sind beliebte Heckenpflanzen und zählen zu den Nadelgehölzen, obwohl sie keine Nadeln ausbilden: Ihre kleinen Blättchen erinnern an Nadeln, werden aber als Schuppenblätter bezeichnet und verströmen beim Verreiben zwischen den Fingern ein angenehmes Aroma, das je nach Thujensorte an Äpfel, Ananas, Nelken, Mandeln oder Zitronen erinnert. Bei den Thujen haben Sie die Qual der Wahl: Spezielle Neuzüchtungen behalten auch im Winter ansprechend grüne Schuppenblätter, wachsen schmal nach oben oder sind besonders blickdurchlässig. Als genügsame Heckenpflanzen haben sich die Sorten Thuja occidentalis Smaragd, Thuja occidentalis Brabant und Thuja occidentalis Teddy erwiesen.
Achtung: Lebensbäume, wie Thujen auch bezeichnet werden, sind in allen Pflanzenteilen stark giftig und sollten nicht in einen Garten gepflanzt werden, den häufig neugierige Kinder besuchen.
Thujen bevorzugen sonnige Standorte mit mäßig feuchtem Substrat – Trockenheit verfärbt die Triebspitzen braun. Da das Wurzelsystem der Thujenhecke flach unter der Oberfläche verläuft, ist eine tägliche Bewässerung besonders wichtig. Auch im Winter muss an frostfreien Tagen gewässert werden, da die Thujen als immergrünes Gehölz auch jetzt Wasser über ihre feinen Schuppenblätter verdunsten: Wird aus dem Boden kein Wasser nachgeliefert, kommt es zu Trockenschäden. Weiterhin problematisch ist eine hohe Salzkonzentration. Thujen werden daher nicht unmittelbar an Gehwege gepflanzt, auf denen im Winter mit Salz gestreut werden könnte. Der Rückschnitt sollte nie bis ins alte Holz erfolgen, da Thujen nach einigen Standjahren von innen verkahlen: Der Formschnitt erfolgt hier daher immer in Trapezform.