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Unkraut jäten und vorbeugen

Wildkräuter im Garten sind prinzipiell nützlich, da sie Schmetterlingen und anderen Insekten bereits im zeitigen Frühjahr reichlich Nektar bieten und so den Aufenthalt von Nützlingen im Garten fördern. Daher sollten Unkräuter im Hausgarten nur dort bekämpft werden, wo sie den gehegten Kulturpflanzen schaden oder optisch stören, wie etwa auf Gartenwegen, Terrassen, Plätzen mit Holzgewächsen, Zier- sowie Nutzbeeten und auf dem Rasen. Hier vermitteln Unkräuter nicht nur einen ungepflegten Eindruck, ihre Samenvermehrung ist häufig auch Ursache für die Verkrautung der übrigen Gartenfläche.

Daher ist es wichtig, Unkräuter bereits vor der Blüte restlos zu entfernen, um einer unkontrollierten Ausbreitung bestmöglich vorzubeugen. Denn wenn sich die Samen über den Wind bereits im gesamten Garten verteilt haben, wird die Unkrautbekämpfung deutlich erschwert. Dabei müssen tiefwurzelnde Unkräuter, wie beispielsweise Zaunwinde, Quecke oder Distel, komplett mitsamt ihrer Wurzelausläufer gestochen oder ausgegraben werden, da sich selbst aus kleinsten Wurzelresten neue Pflanzen entwickeln.

Wir geben Ihnen wissenswerte Tipps zum Unkrautjäten im Garten und nennen effektive Hausmittel als natürliche Alternativen zur chemischen Unkrautbekämpfung.

Inhaltsübersicht: Unkraut erkennen, vorbeugen und entfernen

Unterschiedliche Unkräuterarten

Unkraut als Zeigerpflanze

Typische Wildkräuter im Hausgarten

Unkrautentstehung vorbeugen

Hausmittel gegen Unkraut

Chemische Unkrautbekämpfung

Das Übel an der Wurzel packen: Unkraut richtig entfernen

Gartengeräte zur Unkrautentfernung

Wildkräuter als Nutz- und Heilpflanzen

Unterschiedliche Unkräuterarten

Strenggenommen versteht man unter dem Begriff "Unkraut" sämtliche Wildpflanzen, die sich ungewollt selbstständig im Garten ansiedeln und unkontrolliert vermehren. Dabei wirken die kleinen Beikräuter nicht nur optisch störend, sondern können auch den Nutz- und Zierpflanzen in unmittelbarer Umgebung wichtige Nähstoffe entziehen und sie auf diese Weise schwächen und anfälliger für Pflanzenkrankheiten machen. Neben einjährigen und ausdauernden Samenunkräutern, die sich durch vom Wind getragenen Samen schnell im gesamten Garten ausbreiten können, wird zudem zwischen unterschiedlichen Wurzelunkräutern differenziert, etwa Flach-, Faser-, Auslauf- oder Pfahlwurzlern.

Während Flachwurzler nahezu mühelos aus dem Boden entfernt werden könne, benötigen Sie bei Pfahl- bzw. Tiefwurzlern spezielle Gartengeräte zum Unkrautjäten, um auch letzte Wurzelreste rückstandslos ausgraben zu können: Verbleibt ein winziger Rest im Boden, kann aus ihm eine neue Pflanze entstehen. Wuchsstarke Auslaufwurzler entwickeln hingegen sich im Boden ausbreitende Wurzelstöcke, sogenannte Rhizome, die oft zu einem dichten Geflecht verwachsen und die Bodenqualität negativ beeinflussen. Ein nachträgliches Jäten ist mit viel Aufwand verbunden, sodass präventive Schutzmaßnahmen empfohlen werden.

Unkraut als Zeigerpflanze

Zeitgleich sind viele Unkräuter sogenannte Zeigerpflanzen, die dem Gärtner wichtige Hinweise auf die Bodenbeschaffenheit, mögliche Mängel und daraus resultierende notwendige Bodenverbesserungen geben. So gedeihen viele Beikräuter auf magerem, saurem und kalkarmem Boden, etwa Sauerampfer und Sauerklee. Hingegen deutet ein vermehrtes Wachstum von Ackerschachtelhalm auf einen schweren Tonboden hin, während Huflattich auf kalkreichem Boden gedeiht und die Melde einen hohen Kaligehalt anzeigt.

Nach der Unkrautentfernung können Sie den Boden im betroffenen Gartenbereich problemlos aufbereiten und so einem erneuten Wildpflanzenwachstum entgegenwirken.

Typische Wildkräuter im Hausgarten

Auch wenn viele Unkräuter farbenfrohe Blüten bilden, sollten sie möglichst bereits vor der Blütephase und spätestens vor der Samenbildung gejätet und vernichtet werden. Besonders bekannt ist diesbezüglich der Löwenzahn, der gerne auch als Pusteblume bezeichnet wird, da seine feinen Samen leicht vom Wind in alle Himmelsrichtungen getragen werden. Doch auch das weiße Gänseblümchen zählt zu den Unkräutern, da es dem Rasen wichtige Nährstoffe und Wasser entzieht und ihn so auf Dauer verdrängt. Wenn Sie einzelne Gänseblümchen oder Löwenzahnblüten sehen, können diese einfach mithilfe eines Löwenzahnstechers gejätet werden. Auch ein regelmäßiges Vertikutieren hilft bei der Unkrautbekämpfung im Rasen.

Besonders hartnäckig sind der Giersch, der sich sowohl durch Samenbildung als auch durch Wurzelausläufer schnell in Beeten ausbreitet, und die Quecke, die auch aus kleinsten Wurzelresten wieder eine neue Pflanze entwickelt. Optisch ansprechend, jedoch eine wahre Unkrautplage, ist der Kriechende Hahnenfuß mit seinen gelben Blüten. Das Beikraut entwickelt schnell weitreichende Wurzelausläufer, die auf andere Gartenpflanzen einen hohen Konkurrenzdruck ausüben.

Unkrautentstehung vorbeugen

Hat sich Unkraut im Garten ausgebreitet, ist ein nachträgliches Entfernen mit unterschiedlichen Unkrautjäten sehr mühsam und zeitintensiv. Um Ihren Garten unkrautfrei zu halten, sollten Sie bereits präventive Maßnahmen treffen.

Ziel der Unkrautvorbeugung ist eine frühzeitige Vernichtung aller Samenunkräuter, um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern. In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, dass die Wildpflanzen vor der Blüte bzw. vor der Ausbildung tiefreichender Wurzeln rückstandslos entfernt werden. Achten Sie dabei darauf, dass Samen nicht durch Bewegungen abfallen oder von einer Windböe erfasst und verbreitet werden. Falls Sie Pfahlwurzler nicht umgehend komplett jäten möchten, sollten Sie zumindest die Blütenköpfe abschneiden. Beikräuter, die bereits Samen angesetzt oder kräftige Wurzeln entwickelt haben, werden im Anschluss nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll entsorgt oder alternativ im Ofen verbrannt, da die Keimfähigkeit nur durch eine große Erwärmung vernichtet wird.

Neben einer zeitigen Unkrautentfernung stellt die regelmäßige Bodenaufbereitung die wichtigste präventive Schutzmaßnahme dar: Durch ein gezieltes Hacken wird das Unkraut im Wachstum gehemmt, sodass es zu keiner Blütenbildung kommen kann. Rote Taubnessel, Vogelmiere, Kreuzkraut, Hirtentäschelkraut, Kamille und weitere Wildkräuter lassen sich beispielsweise gut durch regelmäßiges Hacken unter Kontrolle halten. Auch Dauerunkräuter werden durch das gezielte Abziehen von Reservestoffen so stark geschwächt, dass sie auf Dauer verkümmern.

Zier- und Nutzbeete profitieren zudem von einer lockeren Mulchschicht, die einerseits Wasser im Boden speichert und weiterhin den zarten Unkräutern Licht und Sauerstoff nimmt, wodurch sie schließlich absterben. Zudem benötigen die Wildpflanzen deutlich mehr Zeit, um zu gedeihen, und können durch die lockere Bodenstruktur besonders leicht ausgerissen werden. Diese schützende Schicht kann beispielsweise aus Rindenmulch, reifem Kompost, Stroh oder Torf bestehen. Wer es bunter mag, pflanzt alternativ immergrüne Bodendecker, die das Beet ansehnlich begrünen und Unkräutern das zur Keimung benötigte Licht verwehren.

Dicke Mulchdecken sind jedoch ideale Rückzugsgebiete für Nacktschnecken. Als unkomplizierte Alternative gelten Unkrautvliese, die eine vergleichbare Wirkung erzielen: Bereits vor der Pflanzung wird es flächendeckend im Beet ausgelegt und anschließend mit Erde bedeckt. An Stellen, an denen Pflanzen gesetzt werden sollen, wird der Vliesstoff x-förmig eingeschnitten, sodass die Zier- oder Nutzpflanzen ausreichend mit Nährstoffen, Wasser und Licht versorgt werden.

Tipp: Regelmäßige Pflegeintervalle helfen dabei, den Boden unkrautfrei zu halten. Jäten Sie Unkräuter bereits, bevor sie den Boden mit tiefen Wurzeln vereinnahmt bzw. ausgesamt haben.

Hausmittel gegen Unkraut

Viele Hobbygärtner verzichten weitestgehend auf chemische Produkte zur Schädlingsbekämpfung oder Unkrautvernichtung. Bei ersten Anzeichen eines Unkrautbefalls sollten Sie daher in einem ersten Schritt zu bewährten Hausmitteln greifen, die häufig schon ausreichend wirksam sind und die Wildkräuter vernichten.

Zunächst hilft es, Unkraut mit kochendem Wasser zu übergießen. Bedingt durch die Hitze wird der empfindliche Pflanzenorganismus zerstört und die Pflanze verkümmert. Bewässern Sie hierbei ruhig ausgiebig, sodass das kochende Wasser tief in den Boden eindringen und auch die empfindlichen Wurzeln verbrühen kann. Nachdem der Beetbereich leicht angetrocknet ist, lassen sich die Wildpflanzen mühelos entfernen. Auch das Abflämmen von Gehwegen mithilfe eines Unkrautbrenners ist wirkungsvoll.

Neben kochendem Wasser erzielt auch ungesalzenes Kartoffelwasser eine unkrautvernichtende Wirkung: Aufgrund des hohen Vitamin- und Kaliumgehalts wirkt heißes Kartoffelwasser als natürliches Unkrautvernichtungsmittel und wird über befallene Beetabschnitte gegeben. Alternativ können Sie auch auf Reiswasser zurückgreifen. Auf diese Weise können Sie zugleich Wasser sparen und Ihre Gartenpflanzen vor einem Nährstoffmangel bedingt durch ein übermäßiges Unkrautwachstum bewahren.

Wird das Unkraut schließlich doch zur Plage, helfen biologische Unkrautvernichter, die keine schädlichen Inhaltstoffe enthalten und die Umwelt nicht belasten. Auch für Nützlinge, Nutzpflanzen oder Menschen stellen diese Mittel keine Gefahr dar, sodass sie bedenkenlos nach Herstellerangaben im entsprechenden Gartenbereich ausgebracht werden können. Gegebenenfalls muss die Anwendung nach einiger Zeit wiederholt werden, um den Garten dauerhaft unkrautfrei zu halten.

Der Umwelt zuliebe: auf Essig und Salz verzichten

Viele Menschen vertrauen bei der Unkrautbekämpfung auf Essig und Salz als biologische Hausmittel. Hier gilt es zu betonen, dass Sie auf diese Weise dem Boden erheblich schaden, da ihm die Substanzen Wasser entziehen und die Pflanzen schließlich austrocknen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass Essig- oder Salzwasser in das Grundwasser oder die Kanalisation gelangt und hier zu beachtlichen Problemen führt, da Salz und Essig nicht biologisch abbaubar sind.

Ein übermäßiger Einsatz von salzigen oder essighaltigen Flüssigkeiten zur Unkrautbekämpfung im Außenbereich stellt einen Verstoß gegen die Pflanzenschutzverordnung dar und kann gegebenenfalls mit einem hohen Bußgeld geahndet werden.

Chemische Unkrautbekämpfung

Chemische Unkrautbekämpfungsmittel (Herbizide) sollten so selten und sparsam wie möglich eingesetzt werden, da sie immer eine Umweltbelastung bedeuten: Sie schaden nicht nur Flora und Fauna, sondern können auch für Gartenbesucher – etwa Kleinkinder, Haustiere oder Nützlinge – gefährlich werden, wenn es zu einem ungewollten Kontakt kommt. Die Mittel dürfen daher weder "bienengefährlich" sein noch eine Bodenwirkung haben und müssen biologisch abbaubar sein.

Beim Einsatz von Herbiziden zur Unkrautbekämpfung muss in jedem Fall beachtet werden, dass die Mittel nur innerhalb von gärtnerisch genutzten Anlagen und nicht in Gewässernähe ausgebracht werden dürfen – nicht anwenden auf Freilandflächen (bei Verkehrsflächen ist eine Ausnahmegenehmigung erforderlich) sowie auf versiegelten und abschwemmungsgefährdeten Wegen und Plätzen. Achten Sie auf individuelle Herstellerangaben.

Das Übel an der Wurzel packen: Unkraut richtig entfernen

Kontrollieren Sie Ihren Garten in regelmäßigen Abständen auf ein ungewolltes Unkrautwachstum. Hierbei wird nicht nur die Rasenfläche begutachtet, sondern auch in Blumen- und Gemüsebeeten nach Beikräutern gesucht, die sich im Schutz der Zier- und Nutzpflanzen ungestört entwickeln können, dem Substrat jedoch wichtige Nährstoffe entziehen und die Kulturpflanzen auf Dauer schwächen.

Beim Unkrautjäten kommt es auf den optimalen Zeitpunkt an: Die kleinen Pflanzen sollten bereits ein Wurzel- und Blattwerk, jedoch noch keine Samenstände gebildet haben. Auf diese Weise sind einerseits die Wurzeln noch nicht so weit entwickelt, dass sie bis tief in die Erde reichen, und andererseits können Sie die Wildpflanzen an den kleinen oberirdischen Pflanzenteilen besonders gut greifen und so komplett entfernen. Zudem sollte der Boden beim Unkrautjäten feucht und leicht krümelig sein. Ist das Substrat zu trocken, müssen Sie beim Jäten deutlich mehr Kraft aufwenden und reißen den Boden weiterhin stark auf, wodurch benachbarte Pflanzenwurzeln Schaden nehmen könnten. Ist das Substrat hingegen nass, verklumpt die Erde, wodurch Sie automatisch deutlich mehr entnehmen, da Reste sich nur schwierig von den ausgehobenen Wurzelballen abstreifen lassen. Warten Sie zum Jäten daher stets einen kurzen Regenschauer ab oder bewässern Sie die betroffene Fläche vorab, um den Boden aufzuweichen.

Achtung: Da viele Unkräuter auch aus kleinsten Wurzelresten erneut entstehen können, sollten Sie eine Teilung der Pflanzenwurzeln durch Hacken oder Fräsen unbedingt vermeiden. Nur durch die Entfernung der gesamten Wurzeln ist gewährleistet, dass die Pflanze nicht erneut nachwächst. Ein rein oberflächliches Abreißen der Pflanze führt daher ebenso wenig zum Erfolg, da der im Boden verbleibende Wurzelballen im Anschluss vermehrt Wurzeln bildet und sich weiter ausbreitet.

Gartengeräte zur Unkrautentfernung

Unkräuter sollten generell bereits vor der Blüte bzw. vor der Ausbildung starker Wurzeln entfernt werden. Hierbei ist es wichtig, bereits vor der Unkrautentfernung die Wildpflanzen zu identifizieren, da Samenunkräuter deutlich leichter manuell gejätet werden können als Wurzelunkräuter, die mit speziellen Gartengeräten mitsamt sämtlicher Wurzelausläufer vernichtet werden. Im Sommer sollte Unkraut regelmäßig entfernt und verkrustete Beeterde aufgelockert werden. Mit den richtigen Geräten geht diese Arbeit zügig und zugleich rückenschonend von der Hand.

Leicht durch den Boden gezogen, wird mit dem Grubber die obere Erdschicht aufgelockert und bereits große Beikräuter und unansehnliche Grasbüschel werden ausgerissen. Dieses Gartengerät eignet sich auch hervorragend zur Bodenaufbereitung, etwa um Kompost oder Dünger einzuarbeiten und die aufgewühlte Erde wieder glatt zu rechen.

Mit einem Rollkultivator lassen sich Nutz- und Zierbeete mühelos und schnell unkraufrei halten und zugleich wird ein feinkrümeliger Oberboden geschaffen. Drehende Sternzinken laufen kreuzweise ineinander, zerschneiden den Boden und streifen sich gegenseitig sauber. Hierbei wird das Unkraut erfasst und aus dem Boden herausgedreht. Je nach Pflanzenabstand können ein, zwei oder drei Sternzinken eingesetzt werden, um schnell auch große Flächen zu jäten.

Rüben- oder Ziehhacken schneiden Unkräuter rückwärts gehend und aufrecht stehend dicht unter der Erde ab. Gleichzeitig wird die oberste, verkrustete Erdschicht aufgelockert und somit der Sauerstoffaustausch optimiert.

Gegen Löwenzahn, Disteln und andere tiefwurzelnde Unkräuter hilft nur ein spezieller Unkrautstecher. Er ermöglicht ein bequemes Unkrautstechen in komfortabler Arbeitshaltung und Greifen des Unkrauts aus verschiedenen Richtungen durch tief in den Boden ragende Greifarme. Anschließend lässt sich das Unkraut durch Ziehen des Griffs leicht aus den Greifarmen in einen Eimer fallen lassen. Für die Entfernung von Pfahlwurzlern ebenfalls gut geeignet ist der Sauzahn Gartensegen, der mit einer Arbeitstiefe von bis zu 60 cm nahezu alle Wurzelreste entfernt.

Auf gepflasterte Flächen oder Terrassen findet der Unkrautbrenner seinen Einsatz: Mithilfe der Flamme werden Unkräuter verbrannt und anschließend mit einem Besen zusammengekehrt und entsorgt. Wer ungern mit offenem Feuer bzw. Propangas hantiert, kann auf Heizspiralen oder Infrarotgeräte zurückreifen, die die Eiweißzellen der Wildpflanzen platzen lassen, woraufhin das Unkraut verwelkt. Auch Fugenkratzer helfen in diesen Bereichen bei der gezielten Unkrautentfernung.

Bei all diesen Gartenarbeiten gilt: Nur mit einem ausreichend langen Gerätestiel arbeiten Sie aufrecht und rückenschonend. Es empfiehlt sich ein Teleskopstiel, dessen Länge sich passend zur individuellen Körpergröße einstellen lässt.

Wildkräuter als Nutz- und Heilpflanzen

Doch nicht alle Unkräuter sind ausschließlich negativ anzusehen: Gezielt umgepflanzt können die schnellwachsenden Pflanzen zur Begrünung einzelner Gartenbereiche eingesetzt werden. Vogelmiere wird beispielsweise von vielen Hobbygärtnern als Unkraut angesehen, da sie sich unkontrollierbar ausbreitet und als Bodendecker schnell das gesamte Blumenbeet bedeckt und einen ungepflegten Gesamteindruck entstehen lässt. Dieses Wachstumsverhalten können Sie sich jedoch auch zu Nutze machen: Falls Sie eine schnelle Begrünung kahler Flächen wünschen, gedeiht die Vogelmiere auch im Beet. Ebenso zum Blickfang wird die Ackerwinde, die an Kulturpflanzen oder Rankhilfen emporwächst. Entfernen Sie die Ackerwinde aus Kulturbeeten und setzen Sie sie zur natürlichen Begrünung unschöner Wände oder Zäune ein. So können kultivierte Unkräuter zur Zierpflanze werden.

Zudem können Sie Wildkräuter auch als natürlichen Pflanzenschutz einsetzen: Der Schachtelhalm gilt beispielsweise als Unkraut, kann als angesetzte Jauche aber schwache Pflanzen aufpeppeln und Läusekolonien vergrämen.

Auch in der Küche werden Unkräuter zum Trend: Nachdem bereits Rucola und Rauke gerne als frischer Salat gereicht werden, entdecken viele Hobbyköche auch weitere Unkräuter als kulinarische Besonderheit, die zudem bei äußerlicher oder innerlicher Anwendung eine heilende Wirkung versprechen.

Tipp: Wenn Sie um das bewusst angelegte Wildkräuterbeet eine Folie in etwa 50 cm Tiefe eingraben, verbreiten sich die Pflanzen nicht so schnell im restlichen Garten. Die Brennnessel kann mit ihren gefürchteten Brennhaaren bei unvorsichtiger Handhabung schnell zu Verbrennungen führen und hinterlässt einen ungepflegten Eindruck im kultivierten Garten. Werden die Brennhaare jedoch vollständig entfernt und die jungen Blätter weiterverarbeitet, können Sie einen frischen Brennnesseltee aus dem eigenen Garten genießen, der entwässernd wirkt und sich hervorragend für eine Frühjahrskur eignet. Zudem soll die Heilpflanze rheumatische Beschwerden lindern und bei Stoffwechselerkrankungen helfen.

Auch der Löwenzahn gilt als eines der unliebsamsten Unkräuter, die sich im Garten ansiedeln können. Die gelben Blüten und länglichen Blätter können jedoch auch in der Küche zubereitet werden: Sie wirken wassertreibend sowie blutreinigend und aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe zudem verdauungsfördernd. Die jungen Löwenzahnblätter bilden beispielsweise eine schmackhafte Zutat in frischen Sommersalaten, während die Blüten in Öl gebraten oder zu Löwenzahnblütengelee weiterverarbeitet werden. Der milchige Saft im Löwenzahnstängel ist übrigens nicht giftig.

Der ganzjährig wachsende Sauerklee ist besonders reich an Vitaminen und soll gegen Frühjahrsmüdigkeit und Fieber helfen. Er wird gerne zum Verfeinern von Suppen und Salaten verwendet und verleiht Speisen eine leicht säuerliche Note. Auch die zarten Blüten, die sich zwischen April und Mai zeigen, sind genießbar und eignen sich als essbare Dekoration auf Sauerklee-Quark-Dips oder frischen Obstsalaten. Da die Blüten Oxalsäure enthalten, die bei übermäßigem Verzehr den Nieren schaden kann, sollten Sie Sauerkleeblüten jedoch nur gelegentlich und in kleinen Mengen verspeisen.

Der im Frühling blühende Giersch wird häufig als Erste Hilfe gegen Insektenstiche eingesetzt. Hierzu werden die zarten Blätter zerrieben und auf dem Stich verteilt. Auch die Wurzel wirkt schmerzlindernd und kann in einem warmen Fußbad Gichtsymptome lindern. Geschmacklich erinnert das Unkraut an Petersilie und wird Suppen, Gemüsegerichten, Aufstrichen und frischen Salaten beigefügt. Nutzen Sie vorwiegend junge Blätter für den frischen Verzehr und ältere Blätter für eine spinatähnliche Zubereitung oder überbackene Aufläufe. Auch lecker: Saubere Gierschstiele mit etwas Zitronensaft und Apfelsaft mischen, über Nacht ziehen lassen, am nächsten Tag mit Mineralwasser aufgießen und als fruchtig-frische Limonade reichen.

Die Vogelmiere wächst das ganze Jahr über und gilt als besonders widerstandsfähig. Das Unkraut erinnert in seinem Geschmack an Mais und lässt sich optimal in Kombination mit Kräuterquark zu einem Dip verrühren oder schmackhaft-würzigen Suppen beifügen. Bei chronischen Atemwegserkrankungen soll Vogelmierentee lindernd und schleimlösend wirken und zugleich den allgemeinen Stoffwechsel ankurbeln. Äußerlich angewandt werden zahlreiche Hautprobleme mit diesem Unkraut natürlich behandelt.

Augen auf beim Unkrautsammeln

Wenn Sie Unkräuter in der freien Natur oder im Garten sammeln müssen Sie sich unbedingt darüber vergewissern, dass es sich nicht um optisch ähnliche Giftpflanzen handelt.

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