Hunde und Katzen aus dem Garten vertreiben
Hunde und Katzen sind beliebte Haustiere, die ihren Herrchen und Frauchen bei artgerechter Haltung und Pflege viel Zuneigung und Liebe zukommen lassen. Wenn es jedoch um das heikle Thema geht, dass die aufdringliche Nachbarskatze den Sandkasten Ihrer Kinder als praktisches Katzenklo für unterwegs auserkoren hat oder der Nachbarshund ständig in Ihrem Vorgarten an den Gartenzaun macht, werden die Tiere schnell lästig.
Zudem kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen, wenn sich fremde Tiere im eigenen Garten und besonders auf der Terrasse aufhalten: Viele Menschen haben sich bewusst gegen ein Haustier entschieden, weil sie unter einer schweren Tierhaarallergie leiden. Zudem können Krankheitserreger übertragen werden, wenn Spielbereiche oder Rasenflächen von Hinterlassenschaften beschmutzt wurden.
Viele Menschen interessieren sich daher für eine tierfreundliche und umweltschonende Hunde- oder Katzenabwehr, um ungebetene tierische Besucher aus dem privaten Lebensraum zu vertreiben. Hierbei können Sie auf abschreckende Gerüche oder Spezialgeräte mit akustischen und optischen Signalen setzen.
In diesem Beitrag geben wir Ihnen die besten Tipps und Methoden an die Hand, wie Sie Hunde und Katzen effektiv aus dem Garten vertreiben können.
Konflikte im Zusammenleben mit fremden Hunden und Katzen
Die eigenen Haustiere haben gelernt, in ihrem Revier ein hohes Maß an Hygiene einzuhalten. Kommen jedoch vermehrt fremde Tiere in den Privatgarten, findet die Tierliebe häufig ein rasches Ende und es kommt zu Konflikten zwischen Menschen und Tier. Dabei kommen vermehrt Katzen auf ihren nächtlichen Streifzügen ungebeten zu Besuch in den Garten – fremde Hunde halten sich vorwiegend am Gartenzaun auf und markieren hier regelmäßig.
Ein besonders kritischer Bereich ist der Gartenteich. Katzen folgen ihrem natürlichen Jagdinstinkt und fangen Fische aus dem Wasser. Auch vor kostbaren Kois machen die domestizierten Wildkatzen keinen Halt, sodass hier schnell neben einem emotionalen auch ein finanzieller Schaden entstehen kann.
Ausgemachte Vogelfreunde können sich in der Regel ebenfalls nicht für Stubentiger auf Streifgang im Garten begeistern. Denn die mit Futter, Vogeltränken und Nistkästen das ganze Jahr über zur Beobachtung angelockten Vögel werden durch Nachbars Freigänger der Gefahr ausgesetzt, verletzt oder getötet zu werden. Insbesondere Jungvögeln, die gerade das Nest verlassen haben und nicht richtig fliegen können, droht der Angriff.
Auch der Sandkasten wird von fremden Katzen gerne angesteuert: Der feine Sand ist besonders verlockend, da die reinlichen Samtpfoten ihre Hinterlassenschaften gerne vergraben. Der unhygienische Zustand im Spielbereich ist jedoch nicht zu dulden, da Kinder hier schnell gefährliche Keime aufnehmen und sich infizieren könnten.
Doch nicht nur der Sandkasten, auch besonders feinkrümelige Erde zieht Katzen an und sollte mit Mulch aufbereitet oder mit Reisig abgedeckt werden. Nicht selten finden geplagte Grundstücksbesitzer Katzenkot auch auf der Terrasse oder der Fußmatte vor der Eingangstür und sehen sich somit ebenfalls einem nicht unbeträchtlichen Reinigungsaufwand gegenüber. Weiterhin freuen sich Katzen über einen weichen, bequemen Schlafplatz in der Sonne: Besonders häufig findet man sie auf Tischdecken, Sitzpolstern oder einem Cabriodach liegen. Selbst auf dem frisch gewaschenen Pkw finden sich dann und wann Pfotenabdrücke, wenn die Tiere über die Motorhaube spazieren, nachdem sie über den staubigen oder vom Regen aufgeweichten Boden gelaufen sind. Neben Schmutz hinterlassen sie hier auch zahlreiche Haare, die leider Allergien fördern und die Kleidung beschmutzen können.
Der zusätzliche Reinigungsaufwand ist vielen Anwohnern ein Dorn im Auge, sodass nach Möglichkeiten einer gezielten Katzenabwehr gesucht wird.
Das Verhalten von Katzen verstehen
Katzen sind in der Regel Einzelgänger, die ihre Freiheit lieben und ihr Revier gezielt durchstreifen, um es gegen fremde Artgenossen abzusichern. Dabei richtet sich die Reviergröße nach der Anzahl an Tieren, die in der näheren Umgebung leben und Freigang haben. Da die domestizierten Katzen nicht auf Jagd gehen müssen, weil sie zuhause versorgt, wenn nicht sogar überversorgt sind, kommt es nur selten zur kämpferischen Revierverteidigung – das Markieren bestimmter Bereiche reicht häufig aus. Doch gerade diese Reviermarkierung kann Nachbarn, Anwohner und Besucher empfindlich stören.
Wirksam gegen Hunde und Katzen
Hunde als auch Katzen reagieren empfindlich auf starke Gerüche. Wenn Hausmittel keine dauerhafte Lösung darstellen, können Sie auch auf Spezialprodukte zur Tierabwehr setzen. Wichtig ist, dass Sie schnell und konsequent handeln, um die Tiere zeitnah daran zu erinnern, dass sie hier unerwünscht sind.
Im Folgenden finden Sie praktische Tipps, wie Sie ungebetene vierbeinige Gartenbesucher von Ihrem Grundstück fernhalten können.
Hausmittel gegen Katzen
Nicht immer müssen Sie zu chemischen Produkten greifen, um Ihren Garten tier- oder sogar schädlingsfrei zu bekommen. Häufig können Sie Hunde und Katzen bereits bekämpfen, in dem Sie mit natürlichen ätherischen Ölen eine Duftbarriere erzeugen, die auf die Tiere abschreckend wirkt.
Natürlich muss die Anwendung mit Hausmitteln häufig wiederholt werden, da die natürlichen Duftstoffe schnell verfliegen und bei schlechter Witterung vielleicht auch gar keine ausreichende Wirkung entfalten. Versuchen Sie daher bereits zu Beginn konsequent zu sein und die Anwendung täglich, spätestens jedoch jeden zweiten Tag oder nach Regenschauern zu wiederholen. Nur dann können Sie mit Erfolgen und einem angepassten Verhalten der Tiere rechnen.
Pfeffer: Möglichst bei guter Witterung scharfe Gewürze, wie Pfeffer oder gemahlene Chilischoten im Beet verstreuen. Katzen reagieren sehr empfindlich auf Gerüche und beschnuppern jedes Beet, bevor sie hier eine Duftmarke setzen. Wirkt das Beet wenig einladend, suchen sich die Kleintiger einen anderen Ort.
Kaffeesatz: Auch den Geruch von Kaffeesatz finden Katzen abschreckend. Verteilen Sie daher abgekühlten Kaffeesatz in Ihrem Nutz- und Ziergarten. Als positiven Nebeneffekt erzielen Sie zudem eine organisch-natürliche Düngung. Nelken oder Nelkenöl: Auch Nelken sind ein natürliches Gewürz, das Katzen meiden und sie dementsprechend abschreckt. Werden bei Ihnen beispielsweise häufig Blumenkästen umgeworfen oder Beete umgegraben, können Sie etwas Nelkenöl über das Gießwasser verteilen oder ganze Nelken wie kleine Düngerstäbchen in das Substrat stecken.
Minzöl: Katzen meiden den Geruch von Minze, der in konzentriertem Minzöl besonders intensiv wirkt. Geben Sie einige Tropfen Öl in eine Sprühflasche mit Wasser und versprühen Sie das Gemisch an Stellen, die Katzen meiden sollen. Der für Menschen in der Regel angenehme Minzgeruch kann auch auf Polstermöbeln oder generell in Terrassennähe gut genutzt werden.
Bananenschalen: Komisch, aber wahr: Katzen mögen keinen Bananengeruch. Statt die Bananenschale auf dem Kompost zu entsorgen, könnten Sie sie unter Blattschmuckstauden versteckt im Beet auslegen – sie fällt optisch nicht negativ auf und hält fremde Katzen fern.
Hausmittel gegen Hunde
Streunende Hunde, die ihr Geschäft im Privatgarten auf der gepflegten Rasenfläche verrichten, sind nicht nur störend, sondern mitunter auch gefährlich. Besonders problematisch kann es werden, wenn Sie selber Hundehalter sind, und Ihr Tier sich bedroht oder provoziert fühlt, weil ein Artgenosse sein Revier betritt. Weiterhin zieht der Geruch eines Hundes weitere andere Tiere an, sodass schnell gehandelt werden muss, wenn der Garten hundefrei bleiben soll.
Backpulver: Als ein bewährtes Mittel zur Hundeabwehr hat sich Backpulver erwiesen. Bereiten Sie eine Mischung aus vier Litern Wasser und 180 g Backpulver zu und verteilen Sie das Gemisch um den Rasen oder an den Stellen, die die Hunde zum Urinieren gewählt haben. Backpulver neutralisiert einerseits den Uringeruch, was das Territorialverhalten der Rüden abmildert, und schützt zudem die Pflanzen.
Essig: Wie Katzen haben auch Hunde eine sehr feine Nase und reagieren empfindlich auf beißende Geruchsnoten. Sprühen Sie daher unverdünnten Essig um den Rasen oder an das Gartentor. Sollte ein fremder Hund vorbeikommen, wendet er sich ab und sucht das Weite. Diese Anwendung sollten Sie jedoch täglich wiederholen.
Achtung: Essig findet als natürliches Unkrautvernichtungsmittel Verwendung. Wählen Sie die zu besprühende Stelle daher mit Bedacht und verteilen Sie das Produkt nicht großflächig auf der Rasenfläche.
Pferdedünger: Viele Hunde meiden Flächen, auf denen Pferdemist ausgelegt ist. Nutzen Sie diese Abneigung und tun Sie Ihrem Rasen gleichzeitig etwas Gutes durch eine oganische Düngung.
Pflanzen gegen Katzen
Neben Hausmitteln, die bei Bedarf gezielt ausgelegt werden, können Sie natürlich auch bereits präventiv Pflanzen in Ihre Beete integrieren, die für Katzen unangenehm riechen, optisch aber zu überzeugen wissen, sodass sie sich harmonisch in das verfolgte Gestaltungskonzept des ganzen Gartens integrieren.
Verpiss-Dich-Pflanze (Coleus Canina): Eine Hybridform des Harfenstrauchs ist die sogenannte Verpiss-Dich-Pflanze, die als Blattschmuckstaude gerne im Blumenbeet gepflanzt wird und hier eine abschreckende Wirkung bei Hunden und Katzen erzielen soll. Ausschlaggebend sind die ätherischen Duftstoffe, die die Pflanze verbreitet.
Echter Lavendel (Lavandula angustifolia): Blühender Lavendel erinnert Gartenbesitzer an den letzten Sommer in der Provence und verbreitet einen angenehm frischen Duft. Doch gerade die ätherischen Öle des Lavendels stören die feine Katzennase. Pflanzen Sie einen Lavendelstrauch in Nähe der Terrasse und Sie werden keine ungebetenen Gäste begrüßen müssen.
Italienische Strohblume (Helichrysum italicum): Diese Topfpflanze wird gerne auch als Currypflanze bezeichnet und findet an einem sonnigen Standort auf dem Balkon oder der Terrasse Platz. Die gelben feinen Blüten zeigen sich im Sommer. Der angenehme Geruch wirkt auf Vierbeiner abschreckend.
Mulchen: Das gezielte Mulchen von Beeten ist eine beliebte Variante, um die Bodenzusammensetzung zu optimieren und den Pflanzen organischen Dünger zukommen zu lassen. Zum Mulchen geeignet sind etwa Rindenmulch, Beinwell, geschreddertes Herbstlaub oder auch Rasenschnitt. Erfahrungsgemäß meiden Katzen gemulchte Beete, da sie den Geruch als unangenehm empfinden und nicht ungestört buddeln können.
Diese Pflanzen locken Katzen an
Natürlich gibt es auch Pflanzen, die besonders anziehend auf Katzen wirken. Wenn Sie Ihren Garten katzenfrei halten möchten, ist es wichtig, dass Sie von den folgenden Gewächsen Abstand nehmen.
Pflanze
Katzenminze (Nepeta)
Amur-Strahlengriffel (Actinidia kolomikta)
Echter Baldrian (Valeriana officinalis)
Gamander (Teucrium)
Erscheinungsform
Kahle Stängel, lilafarbene Blüten
verholzende Pflanze, kletternder Strauch
rosafrabene Blüten, Wuchshöhe bis zu 2m
lilafarbene Blüten
Anziehendes Merkmal
Blütenduft
Blätter
Wurzeln
gesamte Pflanze
Produkte gegen Katzen
Wenn Hausmittel oder stark duftende Pflanzen keinen ausreichenden Schutz vor Katzen bieten, können Sie auf spezielle Produkte zur Tierabwehr zurückgreifen, die unter anderem optische und akustische Signale zur Abwehr nutzen.
Wasserstrahl: Die Mehrzahl der Katzen ist wasserscheu. Diese Abneigung können Sie sich zunutze machen: Wenn Sie eine fremde Katze in Ihrem Garten entdecken, können Sie mit einer Wasserpistole in ihre Richtung zielen. Achtung: Bitte nicht auf die Katze zielen, sondern dicht neben sie – trifft ein harter Wasserstrahl ins Auge, könnte er Verletzungen verursachen! Wenn Sie diese vergrämende Maßnahme regelmäßig wiederholen, wird die Katze sich gestört fühlen und einen anderen Garten aufsuchen.
Tipp: Zusätzlich können Sie Essig oder Zitrusöle ins Wasser geben.
Katzengranulat: Im Fachhandel können Sie zudem sogenanntes Katzengranulat erwerben, das in seiner Form an Katzenstreu erinnert, jedoch langsam, aber kontinuierlich einen intensiven Geruch verbreitet, der feine Katzennasen empfindlich stört.
Verstreuen Sie das Granulat an der Beetgrenze, am Gartenzaun oder an Schlupflöchern in Hecken, um die Nachbarskatze zu vergrämen und auch gegebenenfalls Hunde von der Grundstücksgrenze fernzuhalten. Tragen Sie beim Ausbringen unbedingt Einweghandschuhe und wiederholen Sie die Anwendung zu Beginn alle zwei Tage, um eine schnelle Umgewöhnung bei den Tieren zu erzielen.
Katzenschreck: Vielfach werden mittlerweile auch elektronische Geräte zur Katzenabwehr genutzt. Sobald sich ein Tier im Feld des Bewegungsmelders aufhält, wird ein für empfindliche Tierohren unangenehmes Alarmgeräusch erzeugt. Einige solcher Geräte, umgangssprachlich gerne auch als Katzenschreck bezeichnet, basieren auf Ultraschall und können mit einer zusätzlichen Blitzfunktion ausgestattet sein. Hochwertige Produkte können ganzjährig im Garten bleiben.
Pflanzen und Abwehrmittel gegen Hunde
Wenn Hausmittel keine Wirkung zeigen, können Sie zu stark duftenden Pflanzen oder speziellen Abwehrmitteln für Hunde greifen. Folgende Möglichkeiten stellen sich Ihnen zur tierfreundlichen Vergrämung.
Dornensträucher: Stachelige oder dornige Pflanzen können als natürliche Barriere am Rasen oder Zaun gesetzt werden. Die Pflanze sucht sich ihren Weg durch den offen gestalteten Zaun und hält Hunde davon ab, unmittelbar an das Holz zu machen.
Lavendel: Auch Hunde mögen den Geruch von Lavendel in der Regel nicht. Der dekorative Strauch bildet einen schönen Blickfang am Gartentor – setzen Sie doch einfach zwei Sträucher an den Eingangsbereich.
Wassersprenger mit Bewegungsmelder: Unerwartetes Nassspritzen gefällt den meisten Hunden nicht. Investieren Sie bei anhaltenden Problemen mit streunenden Hunden in einen Wassersprenger mit Bewegungsmelder. Nähert sich ein Streuner, ein Kaninchen oder eine Katze, löst die Bewegung über den Sensor einen harten Wasserstrahl aus, der den ungebetenen Gast im Idealfall erschreckt und verjagt.
Gartenzaun: Leider schlüpfen viele kleine Hunde weiterhin durch dichte Hecken und sind schnell im Nachbarsgarten. Es empfiehlt sich daher, das eigene Grundstück mit einem engmaschigen Zaun zu umgeben, um auch kleine Hunderassen fernzuhalten. Halten Sie das Gartentörchen stets geschlossen und kontrollieren Sie die Konstruktion auf Löcher oder andere Mängel, die als Einstieg genutzt werden könnten.
Ultraschall-Abwehrgerät: Auch Hunde lassen sich durch Ultraschallgeräte verjagen. Die Bewegung des Tieres löst die Sensoren aus, die wiederum das Abwehrgerät aktivieren. Die ausgestoßenen Schall- und Ultraschallwellen empfinden Hunde als unangenehm. Zusätzlich kann das Abwehrmittel mit Blitzlicht arbeiten, um den Hund auch visuell zu beeinträchtigen.
Hundeabwehrmittel: Im Fachhandel können Sie spezielle Hundeabwehrmittel zum Versprühen erwerben. Einige dieser auch als Hundeschreck bekannten Sprays verfügen über einen für Hunde bitteren Geruch, andere wiederum sollen Hunde an Urin von Wildtieren erinnern, sodass sie die Bereiche aus Angst und Sicherheitsgründen instinktiv meiden.
Es darf kein Tier zu Schaden kommen
Egal, wie sehr sich ein Hausbesitzer über fremde Katzen oder Hunde ärgert: Die Tiere dürfen niemals zu Schaden kommen. Verzichten Sie daher auf den Einsatz von scharfkantigen Tierabwehrspitzen oder sogar giftigen Substanzen. Die Gartenbesucher folgen nur ihrem angeborenen Instinkt – und hier können Sie mit tierfreundlichen Maßnahmen gut gegensteuern. Wenn Sie das Tier kennen und damit wissen, zu wem es gehört, sollten Sie zudem Kontakt zum Besitzer suchen und um Klärung bitten – möglicherweise ist sich dieser des Schadens gar nicht bewusst, der Ihnen entsteht.