Rasenpflege: Tipps zum Säen, mähen und düngen.
Ein gepflegter Rasen zeichnet sich durch ein sattes Grün, eine gute Strapazierfähigkeit und den Widerstand gegenüber Hitze und Kälte aus. Damit dies gelingt, benötigt er die Unterstützung der Gartenbesitzer. Schließlich hat er in der Wachstumsphase einen hohen Nährstoffbedarf und möchte regelmäßig gemäht werden. Sollte er doch durch eine starke Beanspruchung Schäden genommen haben, lassen sich die braunen und kahlen Stellen beheben, indem Sie nachsäen und düngen. Außerdem muss der Rasen von Frühling bis Herbst regelmäßig gemäht und begradigt werden, damit die Gräser nicht in die Blumenbeete hineinwachsen. Damit sich im Sommer keine braunen und vertrockneten Stellen zeigen, muss er alle paar Tage durchdringend bewässert werden.
Wenn Ihr Rasen jedoch zunehmend verfilzt, hilft der Griff zum Vertikutierer, der den Rasen belüftet und die Sauerstoffversorgung der Wurzeln verbessert.
Außerdem erfahren Sie hier, wie Sie einen neuen Rasen säen und welche Pflege er benötigt, um sich zu einer widerstandsfähigen Grünfläche zu entwickeln. Darüber hinaus klären wir auf, wann der richtige Zeitpunkt zum Düngen gekommen ist, sowie welcher Dünger die richtige Wahl darstellt. Ebenso beantworten wir die wichtigsten Fragen zum umstrittenen Thema des Kalkens.
Rasen säen und reparieren
Im Frühjahr, meist ab April, wenn die Temperaturen dauerhaft über 10 °C gestiegen sind, aber noch keine Hitzeperiode zu erwarten ist, wird es Zeit, einen neuen Rasen zu säen. Wird dieser Zeitpunkt zur Anlage eines neuen Rasens verpasst, streuen Gartenbesitzer das Saatgut im Herbst von September bis Anfang Oktober aus. Eine späte Aussaat hat den Vorteil, dass der Bereich nicht so häufig wie im Frühling betreten wird und sich die Gräser ungestört entwickeln und wachsen können.
Für eine gleichmäßige und gut wachsende Rasenfläche spielen der Standort und der Boden eine entscheidende Rolle. Einige Rasensorten benötigen viel Licht, während spezielle Gräser mit weniger auskommen und somit an schattigen Orten gedeihen. Darüber hinaus gibt es Saat für besonders sandige und trockene Böden. Beachten Sie deshalb beim Kauf des Saatguts die Herstellerangaben.
Vor dem Ausbringen der Saat sollte der Boden tief aufgelockert und durchlässiger gemacht werden, da die Keimlinge in der Anfangszeit einen hohen Wasser- und Nährstoffbedarf haben, Staunässe ihnen jedoch schadet. Eine anschließende Walzung beugt späteren Unebenheiten in der Grünfläche vor, dennoch sollte der Boden nicht zu stark verdichtet werden. Zum Schluss bearbeiten Sie die Erde mit einem Rechen und zerkleinern verbliebene grobe Stücke.
Eine durchgehende und streifenfreie Grünfläche kann nur entstehen, wenn Sie gleichmäßig den Rasen säen. Dies erreichen Sie am besten mit einem Streuwagen – bei kleinen Flächen hilft ein Handstreugerät. Die Samen werden hineingegeben und in zwei Durchgängen zuerst in horizontalen, danach in vertikalen Bahnen gestreut. Dabei sollten sich die Bahnen leicht überlappen, sonst sind nach wenigen Wochen kahle Streifen sichtbar.
Anschließend ziehen Sie nacheinander jede Bahn mit einem Rechen ab. Allerdings darf die Rasensaat nicht zu stark bedeckt sein, da sie als Lichtkeimer zu wenig Sonnenlicht erhalten würde. Ein Ausspülen durch Regenfälle können Sie zusätzlich mithilfe einer Bodenwalze verhindern. Beachten Sie hier ebenfalls, den Boden nicht zu sehr zu verdichten.
Wie auf kahlen Stellen nachsäen?
Wer auf einer bestehenden Grünfläche kahle Stelle nachsäen möchte, sollte bis zum Frühjahr warten und zuerst den Rasen mähen sowie das Schnittgut entfernen. Anschließend wird er vertikutiert. Dadurch befreien Sie die Grünfläche von Unkräutern und treiben sein Wachstum an. Darüber hinaus erhalten die jungen Gras-Pflanzen durch den Rasenschnitt mehr Sonnenlicht. Wie beim Anlegen eines neuen Rasens, lockern Sie den Boden auf und verteilen die Samen mit einem Streugerät auf die vereinzelten kahlen Stellen. Arbeiten Sie mit einem Rechen einmal drüber und drücken Sie die gesäten Stellen leicht an.
Bei einer großflächigen Nachsaat ist es ratsam, sie in gleichmäßigen Bahnen zu streuen, um eine möglichst gute Abdeckung zu erzielen. Anschließend gehen Sie vorsichtig mit einem Rechen über die Stellen in horizontaler oder vertikaler Richtung und drücken das Saatgut mit der Bodenwalze in die Erde.
Achten Sie unbedingt auf eine regelmäßige Wässerung – idealerweise mehrmals täglich für wenige Minuten –, damit die Stellen nicht austrocknen. Keimlinge benötigen viel Wasser, können jedoch durch ihre frisch gebildeten, kurzen Wurzeln nur wenig aufnehmen. Um zu verhindern, dass die Nachsaat weggespült wird, empfiehlt sich eine Beregnung der Flächen.
Tipp: Verwenden Sie spezielle Rasennachsaat, die sich durch einen schnellen Wuchs auszeichnet und oftmals mit einem Keimsubstrat und einem Dünger im Set geliefert wird. Das Substrat speichert die Feuchtigkeit, versorgt die Keimlinge mit wichtigen Nährstoffen und verfärbt sich oftmals, wenn die nachgesäten Stellen trocken werden.
Bewässerung von Frühling bis Winter
Rasen verträgt nur bedingt Trockenheit und reagiert schnell mit trockenen, braunen Stellen, wenn der Wassermangel zu lange anhält. Dennoch führt auch die Devise "Viel und oft gießen, hilft viel" leider nicht zum gewünschten Erfolg. Besser ist es, in großen Abständen durchdringend zu wässern, damit die Feuchtigkeit tief in das Erdreich eindringt und der Rasen angehalten wird, tiefe Wurzeln zu bilden. Auf diese Weise werden gleichzeitig die schwachen Flachwurzler unter den Gräsern verdrängt.
Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt, um mit der Bewässerung zu beginnen, kann nicht pauschal beantwortet werden, da dies nicht nur von der Häufigkeit und der Beregnungsdauer, sondern auch von der Beschaffenheit des Bodens, der Rasenart und der Witterung abhängt. Sehen Sie sich die Gräser von Zeit zu Zeit genauer an: Lassen sie sich hängen und verliert das Grün an Farbe oder wirkt blau-gräulich, benötigt der Rasen Wasser. Demzufolge sollte die Beregnung beginnen, bevor sich erste Trockenschäden zeigen.
Tipp: Testen Sie im Sommer, wie lange die Wassergaben ausreichen. Stechen Sie hierzu nach der Bewässerung mit einem Spaten ein kleines Quadrat ca. 15 cm tief aus und kontrollieren Sie, ob das Erdreich feucht ist. Ist der Boden in 15 cm Tiefe feucht, reicht ein durchdringendes Bewässerungsintervall von ca. 3 Tagen in den meisten Fällen aus. Der Rasen verträgt dann auch oberflächliche Trockenheit.
Deshalb ist es nicht notwendig, im Sommer täglich den Rasen zu wässern, wenn Sie stattdessen die Grünfläche alle 3 Tage abends durchdringend beregnen lassen. Damit nicht der gesamte Garten bewässert wird, sollten Sie die Wahl des Sprinklersystems der Größe der Rasenfläche anpassen. Als hilfreich hat sich eine Zeitschaltuhr erwiesen, mit der sich der Bewässerungszeitpunkt einstellen lässt.
Selbst in milden Wintern kann es notwendig sein, den Rasen an frostfreien Tagen zu wässern. In diesem Fall darf weder Schneefall noch Frost vorhergesagt sein.
Wussten Sie schon?
Neu gesäter Rasen wird idealerweise mehrmals täglich für eine kurze Zeit bewässert. So bleibt die Oberfläche stets feucht und die Saat kann sich entwickeln. Außerdem ist eine gründliche Bewässerung nach dem Düngen ratsam.
Warum ist regelmäßiges Rasenmähen wichtig?
Regelmäßiges Mähen regt die Gräser zu einem dichteren Wuchs an, denn durch den Schnitt entwickeln sie neue Blätter, und kürzt gleichzeitig lästiges Unkraut. Ein weiterer Vorteil: Durch den dichten Wuchs wird der Rasen robuster und belastbarer.
Rasenkanten schneiden und begradigen
Vor dem Mähen der Grünfläche lohnt es sich, die Außenkanten zu schneiden. Auf diese Weise können Sie Auswüchse an den Rändern entfernen und den Rasen begradigen. Zudem können Rasenmäher die Außenränder an manchen Stellen, z. B. an Blumenbeeten, Bäumen oder Zäunen, nur schwer erreichen. Hier empfiehlt sich der Einsatz einer Grasschere. Diese funktionieren ähnlich wie eine Schere und schneiden die Gräser gerade ab. Bei längeren Außenrändern kommen Akku-Grasscheren zum Einsatz, deren Messer sich per Tastendruck bewegen. Mithilfe eines ausziehbaren Teleskopstiels kürzen Sie den Rasen so auf rückenfreundliche Weise.
Wer dagegen die Rasenkanten mit einem Rasentrimmer schneidet, sollte dabei Gehörschutz, Schutzbrille und festes Schuhwerk tragen, denn bei dieser Methode schneidet ein rotierender Nylonfaden Gräser sowie Unkräuter ab.
Tipp: Mit einem Rasentrimmer lassen sich schwer zugängliche und unebene Stellen bearbeiten, auf denen ein Rasenmäher kein zufriedenstellendes Ergebnis liefert.
Wachsen zunehmend mehr Gräser in die Beete hinein und müssen regelmäßig entfernt werden, sollten Sie den Rasen begradigen, indem Sie die Grasnarbe mit einem Rasenkantenstecher trennen. Hierbei stechen Sie das spatenähnliche Werkzeug entlang der geraden Rasenkanten in den Boden, um die unerwünschten Auswüchse von der Rasenfläche vollständig zu trennen. Von den einzelnen Grasbüscheln schütteln Sie die Erde ab und entsorgen sie auf den Kompost oder zusammen mit dem Grünschnitt der nachfolgenden Mäharbeiten.
Warum keinen nassen Rasen mähen?
Nasser Rasen erschwert Ihnen zum einem die Arbeit, zum anderen verkleben die nassen Gräser schneller die Messer, liegen schwerer im Fangsack und verstopfen den Mäher. Ständige Reinigungen sind die Folge. Darüber hinaus wird der Schnitt ungleichmäßig, weil das Gras eher gerissen als geschnitten wird. Besonders sollten Sie bei einem Rasenmäher aufpassen, der über eine Mulchfunktion verfügt und das Schnittgut klein häckselt. Denn das nasse Gras beginnt unter einer dichten und feuchten Mulchschicht zu faulen.
Wie mähe ich richtig?
Damit der Rasen gleichmäßig wächst, ohne dass er durch die Arbeiten in eine Richtung gedrückt wird, wird er abwechselnd in horizontaler und vertikaler Richtung geschnitten. Mähen Sie beispielsweise zuerst in waagerechten Bahnen von links nach rechts. Beim nächsten Mal führen Sie die Arbeiten in senkrechten Bahnen und beim dritten Mal wieder horizontal durch – diesmal jedoch von rechts nach links. Auf diese Weise verfilzt die Grasnarbe weniger schnell. Außerdem sollten Sie – je nach Jahreszeit und Rasenart – auf die richtige Schnitthöhe achten.
Wann und wie oft Rasenmähen?
Grundsätzlich ist es für einen gepflegten Rasen besser, wenn Sie regelmäßig mit geringer Schnitthöhe mähen, als seltenes und deutliches Kürzen des Grases. Durch ein zu tiefes Mähen wird der Rasen empfindlicher und junge Gräser verbrennen im Sommer schneller. Als Richtlinie gilt eine Schnitthöhe zwischen 3,5 und 5 cm, was ungefähr einem Drittel entspricht, bei Schattenrasen sollte sie mindestens 4 bis 4,5 cm betragen. Demzufolge hängt die Häufigkeit des Mähens von der Wachstumsgeschwindigkeit der Gräser ab. Orientieren Sie sich an der Richtlinie zur Schnitthöhe und an den Wachstumsphasen während der Jahreszeiten.
Wurde der Rasen neu gesät, sollten Sie mit dem ersten Schnitt mindestens bis zu einer Wuchshöhe von 8 bis 10 cm warten und dürfen nicht zu tief mähen, sonst können die jungen Gräser gelockert werden, infolgedessen sich Unebenheiten ergeben. Stellen Sie die Schnitthöhe so ein, dass der Rasen beim ersten Schneiden auf ca. 5 cm gekürzt wird, in den Folgemonaten reicht eine Kürzung um 3 cm, jedoch sollte die Schnitthöhe auch bei einem jungen Rasen keinesfalls unter 4 cm liegen.
Rasen im Frühling mähen
Der erste Schnitt wird im Frühling zwischen März und April durchgeführt, sobald die Temperaturen ca. 14 Tage lang über 8 °C liegen und die Wachstumphase bereits eingesetzt hat. Vor dem ersten Mähen sollten Gartenbesitzer jedoch den Zustand des Rasenmähers überprüfen. Nur scharfe Messer erzielen einen sauber gemähten Rasen, dagegen reißen stumpfe Messer die Grashalme aus und schneiden die Fläche nur unregelmäßig. Ebenso sollte die Funktionstüchtigkeit bei Elektro- und Benzin-Rasenmähern überprüft werden. Defekte Teile und unscharfe Messer werden durch neue Ersatzteile für den Rasenmäher ausgetauscht.
Höheres Gras schützt im Sommer vor Verbrennungen
In warmen Sommern darf der Rasen ruhig ein Stück höher wachsen, um Wurzeln und junge Triebe vor den Sonnenstrahlen zu schützen. Schneiden Sie ihn zu kurz, könnte das Wurzelwerk durch die fehlende Beschattung Schaden nehmen und der Rasen vertrocknen. Lassen Sie deshalb bei warmen Temperaturen im Sommer mindestens 5 cm stehen und mähen Sie in den Abendstunden. Tipp: Ab einer Temperatur von ca. 25-26 °C reduziert sich die Wachstumsgeschwindkeit der Gräser, sodass Sie in heißen Sommern weniger mähen müssen.
So übersteht der Rasen den Winter
Im Herbst wird es Zeit, die Rasenfläche auf die Wintermonate vorzubereiten. Durch die sinkenden Temperaturen wächst er zwar langsamer, dennoch sollte er weiterhin in regelmäßigen Abständen gemäht werden. Der letzte Schnitt sollte zu einem Zeitpunkt im Oktober erfolgen, bevor die Temperaturen deutlich unter 8 °C sinken und Nachtfrost zu erwarten ist. Wenn Sie zum letzten Mal vor der Winterruhe den Rasen mähen, achten Sie auf eine Schnitthöhe von 5 cm, damit die Gräser eine schützende Schicht auf dem Boden bilden und die Wurzeln nicht erfrieren. Bei einem zu hohen Rasen besteht allerdings das Risiko, dass die Gräser durch den Schnee abknicken und geschädigt werden. Ebenso sollten Sie die Grünfläche im Winter möglichst wenig betreten.
Tipp: Entfernen Sie den Rasenschnitt und sammeln Sie das Laub vom Rasen ab. Andernfalls können sich unter der feuchten Schicht Pilze und Krankheiten bilden.
Rasenmäher reinigen und überprüfen
Nach dem letzten Mähen empfiehlt es sich, den Rasenmäher gründlich nach Herstellerangaben zu reinigen und seinen Zustand zu überprüfen. Dazu gehören unter anderem folgende Arbeitsschritte: den Füllsack leeren, die Messer säubern – Vorsicht, Verletzungsgefahr! –, stumpfe Messer schärfen und defekte Zündkerzen bei einem Benzin-Rasenmäher austauschen.
Wer nur die gründliche Reinigung im Herbst vornimmt, sollte die technische Kontrolle unbedingt im Frühjahr vor dem ersten Rasenschnitt durchführen.
Wann den Rasen vertikutieren?
Bleiben Schnittgut, Laub und abgestorbene Pflanzenreste auf dem Rasen liegen, bildet sich im Laufe der Zeit eine dichte Filzschicht im Rasen, der durch die mangelnde Sauerstoffzufuhr in seinem Wachstum gehemmt und gelb wird. Zusätzlich breiten sich Moose und Unkräuter aus. Bevor die gelben Stellen zunehmen und die Gräser von Unkräutern verdrängt werden, hilft der Griff zum Vertikutierer. Er ritzt die Grasnarbe an, entfernt dabei verfilzte Stellen sowie Unkräuter und verbessert die Sauerstoffaufnahme der Wurzeln. An den angeritzten Bereichen bzw. den kahlen Stellen bilden sich neue Gräser, sodass der Rasen dichter und kräftiger nachwächst.
Tipp: Solch eine Erholungskur sollte ein- bis zweimal im Jahr erfolgen. Am besten belüften Sie den Rasen im März oder April nach dem ersten Mähen. – Das Schnittgut ist sowohl nach den Mäharbeiten als auch nach dem Vertikutieren zu entfernen. Für kleine Flächen eignen sich Rasenlüfter. Bei durchschnittlichen und größeren Flächen empfiehlt sich ein Benzin- oder Elektro-Vertikutierer.
Grundsätzlich darf das Vertikutieren nur auf trockenem Boden erfolgen. Zuerst mähen Sie die Grünfläche auf 2 bis 3 cm runter. Danach stellen Sie das Gerät so ein, dass die Messer des Vertikutierers nur den Filz entfernen und die Grasnarbe ein wenig anritzen. Tiefes Schneiden kann den Wurzeln nachhaltig schaden. Führen Sie das Gerät in einzelnen Bahnen in derselben Richtung über die Grünfläche und heben es beim Umsetzen an. Versuchen Sie möglichst, nicht stehen zu bleiben, sonst wird der Boden zu stark bearbeitet.
Nach dem Entfernen des Schnittguts sollten Sie an kahlen Stellen nachsäen und sie gründlich bewässern. Düngergaben versorgen den Rasen zusätzlich mit Nährstoffen und unterstützen das Nachwachsen der kahlen Stellen.
So düngen Sie richtig
Sieht der Rasen heller aus und wächst im Frühling und Sommer nur noch langsam, obwohl die Witterung gute Wachstumsbedingungen bietet, fehlen den Gräsern möglicherweise Nährstoffe. Vor allem in der Nähe von starkzehrenden Bäumen und Sträuchern leiden Gräser schneller an Mangelerscheinungen. Für eine gute Nährstoffversorgung düngen Sie den Rasen zu Beginn der Wachstumperiode von März bis April einmal mit einem stickstoff- und phosphorhaltigen Langzeitdünger. Dieser bietet den Vorteil, dass die Nährstoffe gleichmäßig über einen langen Zeitraum abgegeben werden, sodass der Rasen nicht aufgrund des kurzzeitig erhöhten Nährstoffangebots in die Höhe schießt, sondern bei seinem Wachstum im Frühling unterstützt wird. Um die Verteilung des Düngemittels im Boden und die Aufnahme zu verbessern, sollte der Rasen nach jedem Düngen gewässert werden. Eine zweite Düngung mit einem Langzeitdünger erfolgt im Juli, wenn bereits sommerliche Temperaturen herrschen, die große Hitze aber noch nicht eingesetzt hat.
Tipp: Ab einer Temperatur von ca. 25-26 °C nimmt das Wachstum wieder ab. Die Düngergabe zum Sommeranfang hilft dem Rasen in Kombination mit der richtigen Bewässerung, die Hitzeperiode gut zu überstehen.
Im Herbst gilt es, den Rasen auf den Winter vorzubereiten. Daher bekommt er im September, spätestens Anfang Oktober, zum Ende der Wachstumsperiode einen speziellen kaliumhaltigen Dünger, der die Wasseraufnahme verbessert und die Gräser stärkt. Im Gegensatz zur Düngung im Frühling und Sommer sollte er jetzt möglichst wenig Stickstoff enthalten.
Beachten Sie jedoch, die Grünfläche nicht zu überdüngen, denn eine erhöhte Stickstoffkonzentration schädigt die Wurzeln. Zudem kann der Dünger bei Regen so tief in den Boden eindringen, dass er in das Grundwasser gelangt.
Welcher Dünger für meinen Rasen?
Für eine optimale Nährstoffversorgung zu Beginn, in der Mitte und zum Ende der Wachstumsphasen empfiehlt sich spezieller Rasendünger mit Langzeitwirkung. Handelt es sich allerdings um einen geschädigten Rasen, können zusätzlich Düngergaben mit Reparaturdünger oder normalem Rasendünger erforderlich sein. Entscheidend sind die Inhaltsstoffe. So fördert Stickstoff das Wachstum, während Phosphor die Bildung von Wurzeln unterstützt sowie die Nährstoffaufnahme fördert. Kalium ist dagegen wichtig für die Wasseraufnahme und macht die Gräser durch den gesenkten Gefrierpunkt robuster gegen Kälte. Darüber hinaus eignen sich auch organische Dünger, die Sie mithilfe des Mulchens oder Kompostierens selber herstellen können.
Warum den Rasen mulchen?
Was bedeutet "Mulchen"? Bei diesem Vorgang bleibt das Schnittgut auf der Rasenfläche liegen und wird durch Bodenorganismen mineralisiert und zersetzt. Auf diese Weise werden den Gräsern wichtige Nährstoffe wieder zugeführt. Die Mineralisierung setzt voraus, dass ausreichend Mikroorganismen vorhanden sind. Diese können bei frisch angelegten Grünflächen fehlen oder sind bei relativ jungem Rasen von ein bis zwei Jahren nur unzureichend vorhanden, weshalb hier herkömmliches Düngen die bessere Wahl ist.
Allerdings müssen einige Faktoren berücksichtigt werden, denn falsches Mulchen kann zu einem Verfilzen oder Faulen des Rasens führen. Deshalb sollten Gartenbesitzer folgende Punkte beachten:
- Trockenes und kurzes Schnittgut zum Mulchen verwenden
- Eine dünne Mulchschicht gleichmäßig verteilen
- Mineralisierung nur auf Rasenflächen mit ausreichend Bodenorganismen möglich
- Rasenmäher mit Mulchfunktion erforderlich
Warum den Boden kalken?
Kalk festigt das Pflanzengewebe und unterstützt den Nährstofftransport sowie die Bildung von Stärke und Zucker. Dennoch ist das Kalken des Rasens umstritten und nicht immer notwendig. Ob eine Behandlung mit Kalk sinnvoll ist, hängt in erster Linie von dem pH-Wert des Bodens ab. Normalerweise liegt er beim Rasen zwischen 5,5 und 6,5 – je nachdem, ob es sich um einen leichten, sandigen, mittelschweren oder schweren, tonigen Boden handelt. Aus diesem Grund sollte zuvor eine Bodenuntersuchung durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass eine Düngung mit Kalk angebracht ist. Denn Kalk hilft nur bei sauren Böden mit einem pH-Wert unter 5,5. Liegt der Wert höher, würde er durch die Düngung trotzdem steigen. Außerdem begünstigt er die Ausbreitung von Moosen und Klee, der nach der Bodenbehandlung schneller als die Gräser wächst. Entsteht die Versauerung durch einen verdichteten und undurchlässigen Boden, sollte die Erde belüftet werden, um eine dauerhafte Besserung zu bewirken. Kalk wäre in diesem Fall nicht erforderlich.
Tipp: In vielen Regionen wird der Rasen mit Leitungswasser beregnet. Weist es einen hohen Kalkanteil auf, erhalten die Gräser automatisch eine Düngung. Deshalb würde ein zusätzliches Kalken den Rasen möglicherweise überdüngen und für mehr Klee und kalkliebende Unkräuter sorgen. Stattdessen empfehlen sich vor der Versauerung regelmäßige Düngungen mit Mulch oder Kompost, um den Rasen im Gleichgewicht zu halten.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Prinzipiell kann eine Behandlung mit Kalk das ganze Jahr über erfolgen. Dennoch gilt der Winter als günstiger Zeitraum, da der pH-Wert des Bodens durch sauren Regen schneller sinkt, sich die Stoffe durch die gefrorene Erde im oberen Bereich sammeln und dort Schäden anrichten können. Durch das Kalken wird dieser Umstand wieder ausgeglichen.
Ebenfalls kann ein saurer Boden nach dem Vertikutieren mit Kalk gedüngt werden, da der Stoff jetzt schneller seine Wirkung entfalten kann. Trotzdem gilt auch in diesem Fall, dass nur bei einem zu niedrigen pH-Wert gekalkt werden sollte.
Welcher Rasenkalk eignet sich?
Grundsätzlich sollten Sie bei der Wahl des Kalkdüngers auf einen hohen Anteil an Calciumcarbonat CACO3 achten, das sich in sauren Böden löst und so den pH-Wert erhöht. Von aggressivem Calciumoxid CAO, auch Ätz- oder Branntkalk genannt, ist abzuraten, da dieser den Gräsern und Pflanzen schadet.
Wie kalke ich den Boden?
Die Menge richtet sich nach dem pH-Wert des Bodens und der Zusammensetzung des Rasenkalks. Halten Sie sich hier an die Herstellerangaben und führen Sie vor und nach dem Kalken einen pH-Test durch. Streuen Sie den Kalk gleichmäßig über den Rasen und arbeiten Sie ihn ein bisschen in den Boden ein.
Unkraut, Moose und Pilze im Rasen entfernen
Wird die Pflege vernachlässigt, überwuchern Löwenzahn, Klee, Disteln, Giersch und Gänseblümchen bald einen Großteil des Rasens. Zugleich werden die Gräser geschwächt und anfälliger für Pilzinfektionen oder Krankheiten, die sich im Rasenfilz einnisten und dem Rasen nachhaltig schaden. Mit der richtigen Pflege entfernen Sie das Unkraut und bekämpfen hartnäckigen Pilzbefall der Gräser. Unkraut, Moos und Pilze im Rasen entfernen.