Pflanzenschädlinge bekämpfen
Wenn der angebaute Salat in kurzer Zeit gefräßigen Schnecken zum Opfer fällt, Horden von Blattläusen die Pflanzen überziehen und die Blätter verdorren lassen, Ameisen Ihnen das Leben schwer und Kartoffelkäfer die Ernte zunichte machen oder die Raupen der Buchsbaumzünsler Ihre in Form geschnittenen Buchsbäume kahl fressen, wird die gewissenhafte Arbeit in nur einer Saison zunichte gemacht. Borkenkäfer können auch Gartenbäume befallen.
Lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen, indem Sie den Garten so pflegen, dass er für Schädlinge unattraktiv wird und Ihre Nutz- sowie Zierpflanzen robuster werden. Falls Sie doch einen Befall feststellen, erfahren Sie hier, mit welchen Mitteln Sie Pflanzenschädlinge biologisch bekämpfen, den Fraßschaden möglichst geringhalten und was bei einem starken Befall hilft.
Außerdem erklären wir, mit welcher Methode sich Schmierläuse und Spinnmilben entfernen lassen, wie Sie einen Befall durch den Dickmaulrüssler erkennen und den lästigen Käfer samt seiner Larven mit Hausmitteln bekämpfen.
Mit unseren Tipps schützen Sie sowohl Ihren Nutzgarten als auch Zier- sowie Zimmerpflanzen und fördern den Aufenthalt natürlicher Fressfeinde der Schädlinge im eigenen Garten.
Was hilft gegen Ameisen?
Grundsätzlich gehören Ameisen im Garten zu den Nützlingen, da sie Pflanzenschädlinge fressen und die Bodenqualität verbessern. Im Haus, auf der Terrasse oder im Nutzgarten werden sie aber schnell zur Plage. Vor allem bei Pflanzen mit einem starken Blattlausbefall leben sie oft in einer Symbiose mit den Läusen und schützen diese vor Fressfeinden. Erschwert wird die Bekämpfung, wenn die Ameisen die Blattläuse auf andere sichere Pflanzen umsiedeln. Bei Obstbäumen wirken Sie der Umsiedlung auf neue Bäume mit einem Leimring entgegen.
Kübelpflanzen erhalten ein ausgiebiges Tauchbad oder eine starke Dusche mit dem Gartenschlauch. Dies entfernt sowohl die Ameisen als auch die Blattläuse, wenn dies täglich wiederholt wird. Zudem werden Ihre Pflanzen für die krabbelnden Nützlinge uninteressant, wenn die Blattläuse erfolgreich bekämpft und der Honigtau vollständig entfernt wurde.
Bei Ameisenstraßen im Garten und auf der Terrasse raten Experten zu einer Umleitung der Wege durch geruchsintensive Pflanzen, wie Knoblauch, Wacholder oder Lavendel. Gießen Sie regelmäßig einen Sud über die Stellen, von denen sich die Insekten fernhalten sollen. Alternativ wischen Sie den Boden mit Zitronenwasser, beispielsweise den Bereich vor der Terrassentür.
Befindet sich ein Ameisennest in der Nähe des Hauses oder auf dem Rasen, wird ein großer Blumentopf mit Holzwolle oder Stroh ausgepolstert und umgedreht oben auf den Ameisenhügel gestellt. Nach ein paar Tagen lässt sich beobachten, wie die Arbeiterinnen die Eier hineintragen. Ist die Kolonie in den Topf umgezogen, heben Sie ihn mithilfe einer Schaufel samt einem Teil der darunter liegenden Erde ab und setzen ihn an einen anderen Ort. Wer sie nicht umsiedeln, sondern vertreiben möchte, pflanzt Kerbel, Knoblauch, Lavendel, Majoran oder Thymian in seine Nähe. Der Geruch sowie die ätherischen Öle vertreiben die Nützlinge, ohne ihnen zu schaden.
Tipp: Ameisen siedeln sich gerne im Sand unter Terrassensteinen an. Wird statt Sand vorwiegend Kies oder Splitt verwendet, suchen sie sich einen anderen Ort.
Ameisen im Haus vertreiben
Sind regelmäßig Arbeiterinnen im Haus zu finden, sollten Sie befallene Lebensmittel draußen in einem geschlossenen Behälter im Müll entsorgen und täglich den Hausmüll leeren. Süßigkeiten und Honig sollten gut verschlossen sowie Lebensmittel in geschlossenen Behältern aufbewahrt werden. Achten Sie darauf, keine Getränke- oder Essensreste offen liegen zu lassen und benutztes Geschirr am gleichen Tag zu spülen.
Damit die Ameisen keinen Weg zurück in das Haus finden, raten Experten zu einer Abdichtung von Spalten, Ritzen sowie Fensterbänken mit Silikon sowie selbstklebende Dichtungen, die am unteren Türrahmen zu befestigen sind. Wischen Sie den Eingangsbereich mit Zitronen-Essig oder mischen Sie frischen Zitronensaft in das Putzwasser.
Blattläuse bekämpfen
Blattläuse fallen ab dem Frühling über Garten- und Zimmerpflanzen her und schrecken auch vor dem Nutzgarten nicht zurück. Mehr als 800 verschiedene Arten sind allein in Mitteleuropa zu finden. Dabei erreichen die Läuse eine Größe von 1 bis 7 mm und besitzen einen flachen, ovalen Körperbau mit sechs Beinen. Bereits zwei Wochen nach dem Schlüpfen oder der Lebensgeburt sind die Schädlinge ausgewachsen, bohren ihren Rüssel in die Pflanze und saugen den Pflanzensaft aus. Besonders bei einem schwül-warmen Klima und einer trockenen Luft steigt ihre Population so in nur wenigen Wochen drastisch an.
Bei einem langanhaltenden starken Befall verkrüppeln die Blätter und die Pflanze leidet unter Nährstoffmangel. Des Weiteren können diese Pflanzenschädlinge Krankheiten übertragen. Zugleich sondern sie klebrigen Honigtau ab, der die Unterseite der Blätter bedeckt und sie anfälliger für Rußtaupilze macht. Außerdem zieht die klebrig-süße Substanz Ameisen an, die ganze Blattlaus-Gruppen vor Fressfeinden beschützen und die Insekten stimulieren, um an den Tau zu gelangen.
Nützlinge gegen Blattläuse
Zu den bekanntesten Fressfeinden gehören Marienkäfer. Sowohl adulte Tiere als auch ihre Larven fressen Blattläuse. Daneben helfen auch Ohrwürmer gegen die Schädlinge. Schlupfwespen legen ihre Eier in die Läuse, wo schließlich die geschlüpften Larven die Schädlinge von innen auffressen. Auch Flor- und Schwebfliegen helfen gegen die lästigen Schädlinge. Wer in geschlossenen Räumen keine Nützlinge als Fressfeinde ansiedeln möchte, greift zu verschiedenen Hausmitteln.
Welche Hausmittel helfen bei Blattläusen?
Bei einem schwachen Befall reichen mehrmalige kräftige Duschen, bei denen die gesamte Pflanze gründlich von allen Seiten abgebraust wird – denken Sie an die Blattunterseiten. Bei empfindlichen Pflanzen empfiehlt sich ein Wasserbad. Kontrollieren Sie anschließend, ob noch Schädlinge auf den Pflanzenteilen zurückgeblieben sind.
Ebenso vertragen Blattläuse kein Koffein, sodass die Pflanze mit gekochtem und abgekühltem schwarzem Tee besprüht oder übergossen werden kann. Experten raten dazu, nicht zu viel Tee in die Erde zu gießen, da manche Pflanzen den hohen Koffeingehalt nur schlecht vertragen.
Außerdem hilft Brennesselsud effektiv gegen Blattläuse. Für den Sud werden frische Brennesseln für zwei Tage in einen Liter Wasser gelegt. Danach wird der Tee ausgekocht und durch ein feines Sieb gegeben. Mit dem Sud lassen sich die Pflanzen und die Blattunterseiten besprühen – darauf sitzende Blattläuse ersticken, da die Brennesseljauche die Atmungsorgane verklebt.
Tipp: Verzichten Sie auf den Einsatz von Tabak bzw. Nikotin, da die Pflanzen die toxischen Stoffe aufnehmen. Sickern diese in die Erde, können Sie noch Wochen später in die Pflanzen gelangen. Daher sollten Sie besonders bei Nutzpflanzen und Kräutern von dieser Maßnahme absehen.
Wussten Sie bereits?
Bei der Blattlaus-Bekämpfung raten Experten, auf chemische Mittel zu verzichten, denn der Honigtau zieht – neben Ameisen – auch Hummeln an, die durch die Insektizide zu Schaden kommen. Setzen Sie besser auf Nützlinge oder Hausmittel. Letztere sollten jedoch nicht in Kombination mit Nützlingen zum Einsatz kommen.
Wie erkenne ich Schmierläuse?
Schmierläuse, botanisch: Pseudococcidae, auch Wollläuse genannt, gehören zur Familie der Schildläuse und befallen verschiedene Zierpflanzen, aber auch Obstbäume, Buchsbäume und Sukkulenten, denen sie den Pflanzensaft entziehen. Bei einem starken Befall tritt ein akuter Nährstoffmangel auf und die Pflanze stirbt langsam ab. Unter den zahlreichen Arten der Schmierläuse befinden sich Läuse mit einer Größe von 1 bis 5 mm. Wollläuse erhalten ihren Namen von dem klebrigen Sekret, das sie ausscheiden und wie eine schmierige, wollartige Behaarung wirkt. Sie sitzen meist auf der Blattunterseite und dem Bereich, an dem die Blattstiele aus dem Stängel wachsen, der sog. Blattachse. Wie Blattläuse sondern auch Schmierläuse Honigtau ab, der bei einem starken Befall den Boden sowie den Pflanzkübel mit einer klebrigen Schicht überzieht. Zusätzlich siedeln sich auf dem mit Honigtau verklebten Pflanzenteilen Rußtaupilze an, die die Pflanze zusätzlich schwächen.
Tipp: Wollläuse mögen eine niedrige Luftfeuchtigkeit. Achten Sie daher bei Zimmerpflanzen auf einer regelmäßige Lüftung der Räume und stellen Sie während der Überwinterung Raumbefeuchter auf.
Hausmittel gegen Wollläuse
Wird ein Schädlingsbefall frühzeitig bemerkt, lassen sich die Schildläuse mit einfachen Hausmitteln entfernen. Mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen werden die betroffenen Stellen eingestrichen, dabei zerstört der Alkohol die klebrige Schicht auf den Läusen. Auf diese Weise beseitigen Sie ganze Nester der Läuse. Zugleich sollten Sie die gesamte Pflanze kontrollieren und weitere Fundstellen behandeln. Ebenso hilft eine Mischung aus 1 EL Speiseöl und 2-3 EL Seife, die in einem Liter Wasser aufgelöst werden – auch so lässt sich der Honigtau vorsichtig entfernen. Bei einem stärkeren Befall geben Sie 2 EL Schmierseife auf einen Liter Wasser und besprühen die Stellen.
Tipp: Bei allen schmierigen oder alkoholhaltigen Lösungen empfehlen Experten, die befreiten Stellen nach der Behandlung mit Wasser abzuwaschen, damit die Pflanze keinen Schaden nimmt. Darüber hinaus können Öle vor allem Grünpflanzen mit kleinen Blättern schaden, da die Poren verstopft werden. Greifen Sie in dem Fall lieber zu einer ölfreien Methode und wischen Sie die Pflanze anschließend gründlich mit Wasser ab.
Bei Pflanzen mit einem weniger dicht verzweigten Wuchs kann unter Umständen auch ein kurzes Tauchbad in einer Seifenlösung helfen, bevor sie gründlich in Wasser getaucht wird. Auch ein kräftiges Abduschen kann einen schwachen Befall entfernen. Zusätzlich mögen die Läuse keinen Wetterwechsel oder Temperaturschwankungen. Verträgt es die Pflanze, stellen Sie sie nach draußen in die hohe Luftfeuchtigkeit und setzen Sie die Pflanze der Witterung aus. Langfristig sollte dies den Befall dezimieren. Verschiedene Hausmittel können unterstützend wirken.
Schmierläuse chemisch bekämpfen
Schmierläuse lassen sich mit Insektiziden erfolgreich bekämpfen, beispielsweise werden Stäbchen in die Erde gesteckt, damit die Pflanzen die Stoffe aufnehmen und so an die saugenden Läuse weitergeben. Gemäß den Herstellerangaben muss eine Behandlung nach einigen Tagen wiederholt werden, damit die frisch geschlüpften Larven ebenfalls das Insektizid aufnehmen und verenden. Bei Sprays ist zu beachten, dass sie möglichst kein Öl enthalten, da diese Pflanzen mit kleinen Blättern schaden können. Wenn nichts mehr hilft, sind im Handel verschiedene Mittel gegen Pflanzenschädlinge und Schmierläuse erhältlich.
Spinnmilben bei Garten- und Zimmerpflanzen
Diese winzigen Schädlinge werden oftmals erst entdeckt, wenn sie sich in größerer Zahl über die Pflanze ausgebreitet haben. Von den Spinnmilben, botanisch: Tetranychidae, sind zahlreiche Arten bekannt, die sowohl im Garten als auch bei Kübel- und Zimmerpflanzen zu finden sind. Zu den bekanntesten Arten gehören die Gemeine Spinnmilbe und die Rote Spinnmilbe, auch Obstbaumspinnmilbe genannt. Letztere ist jedoch nicht mit der Roten Samtmilbe (Trombidium holosericeum) zu verwechseln. Generell befallen Spinnmilben bevorzugt Zimmerpflanzen als auch Nutzpflanzen und treten im Gewächshaus auf.
Gemeine Spinnmilben (Tetranychus urticae) erreichen eine Größe zwischen 0,3 und 0,6 mm und haben einen fast durchsichtigen gelbgrünen Körper, an dessen Seiten zwei schwarze Flecken durchschimmern. Vom Spätsommer bis in den Winter haben die Weibchen eine orange bis rötliche Färbung und überwintern an einer geschützten Stelle, wie in krautigen Pflanzen, unter einer Mulchschicht, Laub, abgestorbenen Pflanzenresten oder unter der Rinde. Als Milben besitzen sie acht Beine. Die Weibchen erwachen im Frühling aus der Winterruhe und beginnen mit der Nahrungsaufnahme, bevor sie im Laufe ihres Lebenszyklus zwischen 50 und 100 Eier ablegen. Spinnmilben sitzen bevorzugt auf den Blattunterseiten und saugen den Pflanzensaft ab, der in ihnen produziert wird. Dabei schädigen sie die Zellstruktur der Blätter, infolgedessen die Wasseraufnahme und Verdunstung über die Blätter steigen, bis so viel Feuchtigkeit abgegeben wird, dass die Blätter vertrocknen. Somit erkennt man einen starken Befall der Gemeinen Spinnmilbe oft erst an hellen, später grauen bis braunen Flecken auf den Blättern, die sich kräuseln und schließlich vertrocknen und absterben. Ein weiterer Hinweis sind die feinen Gespinste, die sowohl an den Unterseiten des Blattwerks als auch an den Trieben zu finden sind.
Tipp: Besprühen Sie die Pflanzen mit Wasser aus einem Zerstäuber, um die Fäden sichtbar zu machen.
Dagegen überwintern bei Obstbaumspinnmilben (Panonychus ulmi) ausschließlich die Eier. Die Milben erreichen nur eine Größe von ½ mm, ihre Weibchen besitzen eine intensive rote Färbung sowie weiße borstige Haare und legen zwischen 20 und 40 Eier. Die Obstbaumspinnmilben befallen vorwiegend die Blattunterseiten, während die Eier in der Nähe der Knospen gefunden werden können. Die Blätter der befallenen Obstbäume und Weinreben verfärben sich zunächst in ein mattes Grün, bevor sie blassgelb und schließlich grünlich oder bronzebraun werden und abfallen. Außerdem sind das Wachstum neuer Triebe und die Knospenbildung gehemmt. Gespinste werden hier kaum zu finden sind.
Ebenso wenig bilden die Spinnmilben Tenuipalpus pacificus, die vorwiegend Orchideen befallen, keine Gespinste.
Raubmilben gegen Spinnmilben
Für eine biologische Bekämpfung ohne Chemie empfehlen Experten den Einsatz von Raubmilben. Die Raubmilben Phytoseiulus persimilis sind 0,5 bis 1 mm lang und erkennbar an ihrer weißen, im späteren Wachstumsverlauf dann blassrosanen bis orange-roten Färbung. Die Nützlinge saugen die Eier, Nymphen und Gemeinen Spinnmilben aus, benötigen allerdings eine hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um 22 °C. Unter diesen Bedingungen entwickeln sie sich schneller als die Spinnmilben und können einen Befall rasch dezimieren.
Zur Bekämpfung der Obstbaumspinnmilben werden Typhlodromus pyri eingesetzt. Die 0,4 bis 0,8 mm kleinen gelben bis rötlich-braunen Raubmilben kommen als Nützling auf Weinreben und im Obstanbau vor und lassen sich gezielt auf befallene Pflanzen umsiedeln.
Tipps gegen Spinnmilben bei Zimmerpflanzen
Bei Zimmerpflanzen können sich Spinnmilben das ganze Jahr über zeigen. So sind sie auch im Herbst und Winter aktiv. Hier helfen ebenfalls die Phytoseiulus persimilis-Raubmilben, sofern die Pflanzen regelmäßig eingesprüht und die Raumtemperatur entsprechend reguliert wird, damit sie optimale Lebensbedingungen vorfinden. Bei robusten Pflanzen empfiehlt sich eine kräftige Dusche und Reinigung der Blätter und Triebe im Abstand von einer Woche. Wurden Zimmerpflanzen stark befallen, dass sich die Schädlinge bereits über den Großteil des Blattwerks ausgebreitet haben, empfiehlt sich ein radikaler Rückschnitt. Entfernte Pflanzenteile sind im Hausmüll zu entsorgen.
Tipp: Verzichten Sie auf ölhaltige Präparate, denn diese schließen zwar die Atmungsorgane der Milben, verstopfen jedoch zugleich die Blattporen, sodass die Pflanzen eingehen.
Wenn die biologische Bekämpfung keine Erfolge erzielt, hilft nur die Entsorgung der Zimmerpflanze oder die Behandlung mit einem chemischen Mittel speziell gegen Spinnmilben.
Buchsbaumzünsler und Raupen
Zwischen März und Mai wird der Buchsbaumzünsler aktiv, genauer gesagt seine Raupen, die bei Buchsbaumgewächsen große Schäden verursachen und kahl gefressene Gerippe aus Stämmen mit beschädigter Rinde und abgenagten Blattstielen zurücklassen. Die Raupen erreichen eine Größe von bis zu 5 cm und lassen sich an ihrer grün-gelben Färbung mit schwarzen Längsstreifen an den Seiten sowie schwarzen Punkten auf dem Körper erkennen. Im Frühjahr, bei konstanten Temperaturen von mindestens 7 °C, schlüpfen die Raupen aus ihren Puppen, in denen sie zwischen den Zweigen und Blättern des Buchsbaumes den Winter verbracht haben.
Zunächst fressen die Raupen die Blätter der unteren Äste, bevor sie sich immer weiter zur Mitte der Buchsbäume vorarbeiten. Nach und nach breiten sie sich über die höheren Äste aus, befallen junge Triebe und fressen die Rinde an. Oftmals werden sie erst bemerkt, wenn sich deutlich sichtbare Fraßschäden zeigen oder die Raupen in großer Zahl die Pflanze befallen haben. Erschwerend kommt hinzu, dass sie sich zum Schutz vor rauem Wetter und Kälte einspinnen. Zudem verkürzt sich ihre Entwicklung von dem Raupen-Stadium zum Falter bei Temperaturen ab 15 °C. Ab 20 °C dauert der Prozess lediglich drei Wochen, infolgedessen mehrere Generationen von Buchsbaumzünsler die Bäume befallen und kahl fressen. Die verpuppten Raupen verbergen sich in einem dichten, klebrigen Gespinst, das sich zwischen den Blättern befindet.
Die Falter kennzeichnet eine weiße Färbung mit einem dunkelbraunen Rand entlang der aufgeklappten Flügel, die eine Spannweite von 40 bis 45 mm aufweisen. In seiner kurzen Lebensspanne von ca. acht Tagen legt der Buchsbaumzünsler Gelege von bis zu 150 Eiern an der Blattunterseite und verlässt dabei bereits befallene Buchsbaumpflanzen, um zur Eiablage bislang verschonte Exemplare aufzusuchen, wo die Raupen ein größeres Nahrungsangebot vorfinden. So kann sich aus wenigen Buchsbaumzünslern innerhalb weniger Monate eine regelrechte Plage entwickeln, die alle in der Nähe befindlichen Buchsbaumpflanzen befällt, bevor sich die Raupen in die Pflanzenmitte zurückziehen, sich in dem Gespinst verpuppen und so geschützt überwintern, um im nächsten Frühjahr die Bäume erneut zu befallen.
Raupen des Buchsbaumzünsler bekämpfen
Wird ein Befall festgestellt, zielt die Bekämpfung der Schädlinge auf die Raupen und sollte umgehend in Angriff genommen werden, andernfalls kann ein starker Befall zum Absterben der betroffenen Buchsbäume führen.
Haben bislang nur wenige Raupen des Buchsbaumzünslers die Pflanze befallen, sollten Sie alle Raupen und ihre Puppen absammeln und die Äste von allen klebrigen Gespinsten reinigen. Experten raten, diesen Schritt auch bei einem starken Befall durchzuführen, da die Gespinste zusätzlichen Schutz vor weiteren Bekämpfungsmaßnahmen bieten. Handelt es sich um viele Raupen, wird nach der Entfernung der Gespinste und dem Absammeln der meisten Tiere eine reißfeste Folie um den Buchsbaum herum und auf der Erde ausgelegt. Anschließend spritzen Sie den Baum gründlich mit einem Hochdruckreiniger oder einem Sprühgerät mit hartem Wasserstrahl ab. Achten Sie darauf, auch die inneren Triebe abzuspritzen. Zum Schluss werden alle Zweige und das Innere des Buchsbaumes nach versteckten Raupen und Puppen abgesucht. Die Schädlinge und Puppen werden in einem geschlossenen Sack in den Hausmüll gegeben, um ein Schlüpfen der Falter in der Mülltonne und eine Ausbreitung zu verhindern.
Wie beim Dickmaulrüssler hat sich die Bekämpfung der Buchsbaumzünsler mit Nematoden bewährt. Die Nematodenart Steinernema carpocapsae wird gemäß der mitgelieferten Anleitung zusammen mit einem Quellmittel auf jeder Seite und den inneren Zweigen der befallenen Buchsbäume aufgetragen – mithilfe eines Sprühgeräts. Nach drei bis vier Tagen wird der Vorgang wiederholt. Nach insgesamt drei Durchgängen sind die Fadenwürmer in die Raupen eingedrungen und haben dort ein Bakterium abgesondert, das die Raupen sterben lässt. Beachten Sie, dass Nematoden erst ab einer Temperatur von 12 °C aktiv werden und den Winter nicht überstehen. Gleichwohl raten Experten, bereits vor dem Versprühen der Fadenwürmer den Großteil der Schädlinge abzusammeln und die Gespinste zu entfernen, um die Erfolgsrate zu verbessern.
Daneben lassen sich die Buchsbaumschädlinge mit dem Bakterium Bacillus thuringiensis bekämpfen, das in einigen biologischen Insektiziden enthalten ist. Das Mittel wird mit einem Drucksprühgerät sowohl auf alle befallenen Buchsbäume als auch auf den Blattunterseiten und den inneren Trieben gesprüht. Ab einer Temperatur von ca. 15 °C fressen die Raupen verstärkt an der Pflanze und nehmen die Bakterien dabei auf, die in den Raupen Sporen bilden. Wenige Stunden nach der Aufnahme tritt eine Muskellähmung ein, die Raupen hören auf zu fressen und verenden nach ein paar Tagen. Die Behandlung wird gemäß Herstellerangaben nach mehreren Tagen wiederholt. Allerdings erschweren Gespinste das großflächige Besprühen der Buchsbäume, sodass sie auch bei dieser Methode vorher entfernt werden sollten.
Tipp: Die Bekämpfung des Buchsbaumzünslers mit dem Bacillus thuringiensis schont Nützlinge und Tiere im Garten. In Kombination mit einem starken Pflanzenrückschnitt lassen sich Buchsbaumpflanzen bei einem starken Befall retten, sofern die Rinde der Hauptäste nicht zu stark beschädigt ist und somit keine neuen Triebe gebildet werden.
Schnecken im Garten
Im Frühling und vor allem in feuchten Sommern fallen Schnecken über den Zier- und Nutzgarten her und verursachen große Schäden. Dennoch befinden sich unter ihnen auch Nützlinge, die abgestorbene Pflanzenreste und tote Tiere fressen und dem Garten nicht schaden. Zu den nützlichen Vertretern gehören beispielsweise die Bänderschnecken. Dagegen zählen die Schnirkelschnecke (Arianta arbustorum) sowie die gehäuselose Ackerschnecke (verschiedene Arten) und Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) zu den häufigsten Schädlingen.
Schnirkelschnecken erkennt man an den gefleckten bis schraffierten, kugeligen Schneckenhäusern. Ackerschnecken besitzen – je nach Art – eine gelbbraune, braune bis braunschwarze Farbe, während der Körper der Spanischen Wegschnecke eine braune bis orangebraune und rötliche Färbung hat und auf dem hinteren 2/3 eine kurze, von Längsstreifen durchzogene Struktur aufweist. Die Spanische Wegschnecke frisst bevorzugt Melonengewächse sowie Tagetes und Kürbispflanzen, befällt bei großer Konkurrenz aber auch nahezu alle gezüchteten Zierpflanzen, Salate und Gemüsesorten.
Mit Schneckenkragen und -barrieren vorbeugen
Im Idealfall planen Sie die Blumenbeete und den Gemüsegarten möglichst unattratkiv für Schnecken. Da die Tiere auf Feuchtigkeit angewiesen sind, sollte die Wegstrecke zu den schmackhaften Pflanzen möglichst trocken und scharfkantig gestaltet werden. Hierzu ist eine gründliche Bodenbearbeitung wichtig, damit die Erde feinkrümelig wird und keine Spalten aufweist, in denen die Schädlinge ihre Eier ablegen und sich zur Überwinterung verstecken. Außerdem sollten die gefährdeten Beete gar nicht oder nur mit einer sehr dünnen Mulchschicht bedeckt sein.
Tipp: Verwenden Sie als Mulchschicht scharfkantiges Stroh und Schilf, das im trockenen Zustand klein gehäckselt und auf das gesamte Gemüsebeet aufgebracht wird. Regelmäßig erneuert, werden solche Schneckenbarrieren von den Tieren gemieden.
Nicht zu empfehlen sind Hausmittel, wie das Streuen von Asche, Kalk oder Ruß, die durch eine Überkalkung oder die in ihnen enthaltenen Schadstoffe die Bodenqualität und somit die Pflanzengesundheit verschlechtern.
Darüber hinaus hindern Schneckenkragen, die über jede einzelne Pflanze gestülpt werden, die gefräßigen Schädlinge daran zu dem schmackhaften Grün zu gelangen. Diese werden bei der Aussaat über das Saatgut gestellt, um die Jungpflanzen zu schützen. Für größere Beete mit gefährdeten Pflanzen raten Experten zu einem Schneckenzaun, der das gesamte Beet umgibt. Allerdings helfen diese Maßnahmen nicht, wenn sich die Eier bereits im Boden befinden.
Tipp: Wässern Sie Gemüsebeete in den frühen Morgenstunden, sodass das Wasser bis zur starken Sonneneintrahlung noch abtrocken kann. Achten Sie darauf, nur gezielt den Bereich, um die einzelnen Pflanzen herum zu gießen, ohne das gesamte Beet zu befeuchten. Zudem sollen angepflanzte Kamille und Bohnenkraut einige Schneckenarten abschrecken.
Schnecken biologisch bekämpfen
Um den gefräßigen Schnecken Einhalt zu gebieten, sollten Sie den Garten möglichst attraktiv für potenzielle Fressfeinde gestalten, wie Igel und Kröten. Leider meiden sie größtenteils die Spanische Wegschnecke aufgrund der in ihrem Schleim enthaltenen bitteren Stoffe. Gegen diesen Schädling haben sich Nematoden und Laufkäfer bewährt. Aber auch Vögel, Spitzmäuse und Maulwürfe dezimieren den Schneckenbestand.
Haben es Schnecken trotzdem geschafft, über das Gemüse herzufallen, hilft regelmäßiges Absammeln. Kontrollieren Sie nach jedem Regenguss sowie in den Abendstunden die Beete und Pflanzen und sammeln Sie Schnecken sowie gefundene Eier in einem Behältnis. Die Tiere können auf einer entfernten Wiese oder in einem Waldstück wieder ausgesetzt werden.
Für eine Schneckenfalle, die den Tieren keinen Schaden zufügt, heben Sie eine kleine Kuhle aus, in die frische Salatblätter gelegt werden, und stellen einen umgedrehten Übertopf oder legen eine Steinplatte, z. B. von dem Gartenweg, darüber, sodass ein schmaler Zugangsweg für die Schnecken bleibt. Jeden Morgen können Sie dort die Exemplare, die unter der Platte Schutz gesucht haben, absammeln. Mögliche Ei-Gelege sind ebenfalls zu entfernen und entsorgen.
Schneckenkorn richtig anwenden
Dieses chemische Mittel dient nur als letzte Lösung, wenn alle anderen Methoden keinen langfristigen Erfolg erzielt haben. Hierbei ist zu beachten, dass Schneckenkorn auch nützlichen Schnecken, wie der unter Naturschutz stehenden Weinbergschnecke, schadet. Je nach Wirkstoff-Zusammensetzung kann es außerdem anderen Nützlingen, wie Regenwürmern und den natürlichen Fressfeinden, schaden. Dies gilt besonders für den Stoff Metaldehyd, der die Zellmembran schädigt, infolgedessen die Schnecken ausschleimen und verenden. Achten Sie beim Einsatz von Schneckenkorn besonders auf die Inhaltsstoffe: Präparate mit Eisen-II-Phosphat haben den Vorteil, dass die Schädlinge durch die Zellveränderungen die Nahrungsaufnahme stoppen und sich in den Boden zurückziehen, wo sie verenden.
Außerdem wird ein sparsamer Umgang mit Schneckenkorn empfohlen, um die Belastung für Flora und Fauna gering zu halten. Nutzen Sie die Dosierhilfe und halten sich strikt an die Herstellerhinweise. Die Abendstunden sind ein guter Zeitpunkt zum Streuen des chemischen Mittels, dabei muss es gleichmäßig verteilt werden. Tragen Sie währenddessen Handschuhe und wiederholen Sie den Vorgang in 14 Tagen. Die maximale Anwendungshäufigkeit pro Saison ist einzuhalten.
Finger weg von Methiocarb
Experten raten von Präparaten mit dem Wirkstoff Methiocarb dringend ab, denn dieses Nervengift wird von Gemüsepflanzen aufgenommen, und kann so ebenfalls dem Menschen gesundheitlich schaden. Außerdem gelangt er in das Grundwasser und fügt anderen Gartenbewohnern sowie Haustieren Schaden zu. Aufgrund seiner Wirkung ist Methiocarb in Schneckenkorn nicht mehr erlaubt.
Kartoffelkäfer im Gemüsebeet
Der Kartoffelkäfer gehört zu den Schädlingen, die besonders häufig im Nutzgarten für Ärger sorgen. Die Larven der gefräßigen 10 bis 12 mm großen Käfer fallen bevorzugt über Kartoffelpflanzen her, machen jedoch auch vor Nachtschattengewächsen nicht Halt. Zu erkennen sind adulte Exemplare an ihrer beigen bis gelb-bräunlichen Färbung, den schwarzen Streifen auf dem Rücken und dem gefleckten Kopf. Ihre Larven kennzeichnet ein rötlich bis beige-braun gefärbter Körper, dessen Seiten schwarz gepunktet sind, sowie ein schwarzer Querstreifen oberhalb des dunklen Kopfes. Kartoffelkäfer und ihre Larven hinterlassen kahl gefressene Stängel und Blattgerippe.
Den Winter verbringen adulte Kartoffelkäfer im Boden zwischen Blättern und Zweigen in der Erde, bevor sie ab einer Temperatur von ca. 15 °C ihr Versteck verlassen und die Kartoffelpflanzen oder Nachtschattengewächse oberirdisch befallen. In den Sommermonaten, vorzugsweise ab Juni, legen sie mehrere Gelege mit bis zu 70 Eiern auf der Blattunterseite ab. Nach einigen Tagen schlüpfen die Larven und fallen über die Blätter her, die sie hauptsächlich von den Außenrändern nach innen auffressen. Nach ungefähr vier Wochen ziehen sie sich in den Boden zurück, wo sie sich verpuppen und zwei Wochen später als junge Kartoffelkäfer wieder herauskrabbeln. Bei einer milden Witterung können so zwei Generationen von Kartoffelkäfern die Pflanzen befallen. Bei einer Lebenserwartung von bis zu zwei Jahren können die Schädlinge ganze Kartoffelbestände vernichten.
Mäßiger Erfolg mit chemischen Insektiziden
Kartoffelkäfer erweisen sich als erstaunlich robust gegenüber chemischen Insektiziden und passen sich den Bekämpfungsmethoden an. Aus diesem Grund kann eine chemische Bekämpfung zwar beim ersten Versuch erfolgreich sein, doch bei der nachfolgenden Generation oder im nächsten Jahr nicht mehr anschlagen. Stattdessen raten Experten zu einer biologischen Bekämpfung der Pflanzenschädlinge.
Kartoffelkäfer biologisch bekämpfen
Die einfachste Maßnahme, die sich bei einem leichten Befall anbietet, ist das Absammeln der Käfer, Eier und Larven. Kontrollieren Sie ab Mai sowohl Blattober- und -unterseiten als auch die Stängel und den Boden. Außerdem hat sich, wie beim Buchsbaumzünsler, das Abspritzen befallener Pflanzen mit einem Hochdruckreiniger oder einem Drucksprühgerät bewährt. Die Schädlinge werden auf einer Plane aufgefangen, die den Boden und die Seiten der Pflanze bedeckt, und anschließend in einem verschlossenen Sack im Hausmüll entsorgt.
Außerdem können Sie einem Befall vorbeugen, indem Sie das Gemüsebeet in wechselnder Fruchtfolge bepflanzen und vor jeder Neupflanzung den Boden gründlich umgraben sowie das Unkraut jäten, das den Käfern als Schutz dient. Experten empfehlen eine Mischkultur mit Pfefferminze, Kümmel, Meerrettich oder Flachs als Nachbarpflanzen. Die Schädlinge mögen die Nähe zu diesen Pflanzen nicht, weshalb die anderen Pflanzen weitgehend gemieden werden.
Eine andere Methode, die Käfer zu bekämpfen, ist das Besprühen mit Minzbrühe. Erhitzen Sie frische Pfefferminzblätter in einem Topf Wasser und lassen sie für 30 Minuten kochen. Anschließend lassen Sie die Brühe abkühlen und geben sie durch ein Sieb. Die so hergestellte Pfefferminzbrühe wird großzügig auf die Kartoffelpflanzen gesprüht. – Hierbei ebenfalls darauf achten, dass die Blätter beidseitig behandelt werden. Die Anwendung sollte nach ein paar Tagen wiederholt werden.
Tipp: Bei jungen Kartoffelpflanzen hilft das Einreiben mit Kaffeesatz in den frühen Morgenstunden.
Viele biologische Insektizide enthalten das Bakterium Bacillus thuringiensis, das ebenfalls bei der Bekämpfung der Raupen des Buchsbaumzünslers zum Einsatz kommt. Ab einer Temperatur von 15 °C wird das Mittel flächendeckend auf die Pflanze gesprüht und muss von den Larven und Käfern aufgenommen werden. Die Bakterien vermehren sich in den Schädlingen und sondern Sporen ab, die nach Lähmungen zum Fraßstopp und Tod führen. – Nützlinge und Pflanzen werden nicht beeinträchtigt.
Tipps gegen Dickmaulrüssler (Otiorhynchus)
Halbmondförmige Löcher und Kerben an den Blatträndern? Plötzlich welkende Pflanzen und kümmerlich wachsende Gehölze? Hier sind die Dickmaulrüssler (Otiorhynchus) am Werk. Diese Käfer gehören zur Familie der Rüsselkäfer und befallen Pflanzen im Nutz- und Ziergarten. Adulte Tiere können bis zu 14 mm groß werden und kennzeichnen – neben dem ausgeprägten Rüssel – eine schwarz-bräunliche Farbe mit braunen bis gelben Sprenkeln. Je nach Art besitzen ihre sechs Beine eine schwarz-braune bis rötliche Färbung. Dickmaulrüssler wählen bevorzugt krautige Pflanzen, aber auch Gehölze, wie Buchsbäume, Kirschlorbeer, Stauden, Rhododendron sowie Rosen. Daneben machen Sie auch vor Erdbeeren, anderen Beerenpflanzen und in Kübeln kultivierten Pflanzen nicht Halt.
Entdeckt man an den Blättern und seltener den Stängeln halbkreisförmige Fraßschäden, reicht es nicht aus, die Pflanzen nach den Käfern abzusuchen. Denn Dickmaulrüssler verkriechen sich bei Gefahr in ein Versteck auf dem Boden. Zudem sind oftmals die Wurzeln von ihren Larven befallen. Nach dem Schlüpfen fressen sie an den feineren Wurzeln und verursachen so oftmals größere Schäden als die adulten Exemplare. Geschützt zwischen dem Wurzelwerk überwintern die Larven und klettern im späteren Verlauf der Entwicklung erst auf die Pflanzen. Infolgedessen sind ausgewachsene Exemplare vor allem in der Zeit zwischen Mai und Oktober aktiv, während die Larven bereits im Frühling und im Spätsommer große Schäden anrichten.
Dickmaulrüssler und Larven ohne Chemie bekämpfen
Bei einem Befall müssen Sie sowohl die ausgewachsenen Käfer als auch ihre Larven bekämpfen. Adulte Exemplare werden mit fortschreitender Dämmerung aktiv und lassen sich absammeln. Wenn sie sich tagsüber verkriechen, hilft es, ihnen ein alternatives Versteck anzubieten, wie einen mit Holzwolle, befeuchteter Pappe oder Heu gefüllten Übertopf bzw. Blumentopf: In unmittelbarer Nähe platziert, ziehen sich die Schädlinge mit ein wenig Glück dorthin zurück und können problemlos entfernt werden.
Eine andere Möglichkeit ist das nächtliche Spannen eines Tuchs unter den Pflanzen. Die Käfer werden abgeschüttelt und von dem Tuch aufgefangen, wo sie abgesammelt werden. Sowohl gegen die Larven als auch gegen adulte Dickmaulrüsselkäfer haben sich Nematoden bewährt. Die winzigen Fadenwürmer dringen in die Larven ein und lassen diese durch abgesonderte Bakterien nach wenigen Tagen sterben. Für eine effektive Bekämpfung brauchen die Nematoden allerdings ein feuchtes Substrat – keine Staunässe – und Temperaturen zwischen 15 und 20 °C. Zudem sind sie sehr anfällig für UV-Licht.
Tipp: Senken Sie das Risiko für einen Dickmaulrüsslerbefall, indem Sie die Erde mit Rainfarn- und Knoblauchtee behandeln. Die enthaltenen Stoffe dringen in das Erdreich ein und werden von den Pflanzen aufgenommen. Bei einem leichten Befall kann eine Behandlung mit Rainfarn zum Absterben der Larven führen. Bei einem starken Befall empfehlen Experten die alleinige Behandlung mit Nematoden, denen die Stoffe der Kräutertees schaden würden.
Wussten Sie bereits?
Durch die Fraßschäden der Larven und Käfer werden Wurzelwerk sowie Blätter anfälliger für Pilzinfektionen und Pflanzenkrankheiten. Kontrollieren Sie daher Ihre Pflanzen auf Anzeichen hin und behandeln Sie diese bereits im Anfangsstadium.
Borkenkäfer bekämpfen
Bekämpfung im Frühjahr
Im Monat März kann man noch einige gezielte Maßnahmen gegen Borkenkäferbefall in Wald und Garten durchführen, um die Ausgangspopulation der Käfer im Frühjahr so weit wie möglich zu reduzieren. Kommt es nämlich zur Massenvermehrung, werden sogar gesunde Bäume befallen.
Die verschiedenen Arten der Borkenkäfer
Im Wald sind Kiefer, Fichte, Tanne und Lärche gefährdet. Neben spezifischen Käferarten, die nur eine Baumart befallen, gibt es auch Universelle, wie den gestreiften Nutzholzborkenkäfer, der schon im März ausschwärmt und auf allen Nadelholzarten vorkommt. An Fichten findet man den Buchdrucker und den Kupferstecher, die ihre Hauptflugzeit im April und Mai haben. Außerdem gibt es den sechszähnigen sowie den zwölfzähnigen Kiefernborkenkäfer, der, wie der Name verrät, Kiefern befällt. Der große Lärchenborkenkäfer ist auf Lärchen spezialisiert. In Gärten breitet sich zunehmend der Thuja-Borkenkäfer aus, der vor etwa 30 Jahren aus dem südlichen Mitteleuropa eingeschleppt wurde. Er befällt Lebensbäume, Mammutbäume, Gartenzypressen und andere Zypressengewächse. Aber auch für unseren einheimischen Wacholder, der unter Naturschutz steht, ist er eine ernstzunehmende Gefahr. Nicht nur trockene und heiße Sommer, die die Nadelbäume unter Stress setzen und schwächen, führen zu einer Massenvermehrung der verschiedenen Käferarten.
Holzreste entfernen - Fangholzhaufen aufbauen
Holzreste entfernen: Verbleiben nach einem Sturm abgebrochene Äste und Stämme über längere Zeit im Wald, so finden die Käfer und ihre Larven einen idealen Lebensraum. Holzreste der Baumkronen, die nach dem Holzeinschlag während der Wintermonate noch herumliegen, müssen klein geschnitten werden, die Rinde entfernt oder das Material muss gänzlich aus dem Wald gebracht werden.
Man kann für die Käfer, die je nach Art von März bis Mai ausschwärmen sog. Fangholzhaufen anlegen, auf denen bevorzugt Eier abgelegt werden, sodass eine anschließende Bekämpfung leichter möglich ist. Dazu gibt es im Forst zugelassene Pflanzenschutzmittel, z.B. Fastac Forst oder Karate Forst. Ein Drucksprühgerät ist eine große Hilfe zum Ausbringen kleinerer Mengen verschiedener Pflanzenschutzmittel.