Der Garten im November
Auch im November gibt es noch viel im Garten zu erledigen, bevor sich das Gartenjahr schließlich seinem Ende zuneigt. Im Winter gilt es, junge Obstbäume vor kältebedingten Stammrissen zu bewahren und das letzte Wintergemüse, wie den Rosenkohl oder Endiviensalat, im Nutzgarten zu ernten. Zudem werden die Gemüsebeete umgegraben, um die Bodenbeschaffenheit für das nächste Jahr zu optimieren.
Im November ist die letzte Chance gegeben, Zwiebelblumen und frühblühende Stauden und Ziersträucher zu pflanzen, da jetzt der Boden noch nicht durchgefroren ist. Dennoch wird es nun höchste Zeit, Kübelpflanzen in den geschützten Innenraum zu holen und Beetpflanzen mit einem ausreichenden Winterschutz zu bedecken.
Doch die Kälte macht nicht nur den Pflanzen zu schaffen: Wildtiere suchen nach wärmenden Unterschlüpfen und die Fische im Gartenteich verfallen bei niedrigen Temperaturen allmählich in eine Winterstarre. Achten Sie besonders darauf, dass die Teichoberfläche niemals komplett einfriert und ein Luftaustausch zu jeder Zeit möglich ist.
Im Folgenden verraten wir Ihnen wichtige Tipps rund um die anstehenden Gartenarbeiten im kalten November.
Tiere im Winter unterstützen
Vogelnährgehölze pflanzen
Das natürliche Nahrungsangebot wird im Winter immer knapper, sodass viele Vögel und Eichhörnchen zusätzliches Kraftfutter an geschützten Futterstellen dankend annehmen. Neben speziellem Wildtierfutter können Sie auch gezielte Vogelnährgehölze im Garten anpflanzen. Diese Gehölze können den ganzen Winter über gesetzt werden, vorausgesetzt, der Boden ist noch nicht gefroren. Wählen Sie bei der Neupflanzung von Sträuchern heimische Gehölze, etwa Kornelkirsche, Liguster, Sanddorn, Pfaffenhütchen, Stechpalme, Traubenkirsche, Schlehe, Holunder, Hundsrose oder Eberesche. Die Blätter, Blüten und Früchte ernähren zahlreiche Vogel- und Insektenarten und bieten zudem einen schönen Anblick im winterlichen Garten.
Tipp: Alte Nester sollten nun spätestens aus den Nistkästen entfernt werden, um Ungeziefer zu beseitigen, denn Meisen und andere Singvögel nutzen die leeren Kästen gerne als Winterschlafplatz.
Winterquartier für Igel einrichten
Igel sind im Spätherbst auf der Suche nach einem Unterschlupf für ihren Winterschlaf. Zu diesem Zweck besuchen sie Gärten, um es sich in Reisighaufen, Benjeshecken oder unter Holzstapeln gemütlich zu machen – hier sind sie optimal vor Feuchtigkeit, Kälte und Fressfeinden geschützt. Wenn Sie die Wildtiere unterstützen möchten, können Sie nach Schnittmaßnahmen im Herbst das Schnittgut, zusammen mit einigen polsternden Blättern, aufstapeln und den stacheligen Tieren so eine natürliche Behausung bieten. Alternativ können Sie auf hochwertige Igelhäuser setzen, die sich leicht aufbauen und in einer geschützten Ecke im Garten aufstellen lassen.
Gartenteich im Winter
Wenn im November schließlich kältere Temperaturen erreicht werden, richten sich auch die Tiere im Gartenteich zur Winterruhe ein. Fische sind ektotherme Lebewesen, das bedeutet, dass ihre Körpertemperatur nicht vom Stoffwechsel, sondern von der Umgebung beeinflusst wird. Sinkt die Wassertemperatur unter 10 °C, verfallen viele Fische in eine Art Winterstarre – ihre Stoffwechselvorgänge sind auf ein Minimum reduziert und die Tiere bewegen sich nur noch wenig. Daher werden die Fische nun auch nicht mehr gefüttert: Sie leben von ihren angefutterten Fettreserven, bis sie im Frühjahr ab einer Wassertemperatur von 15 °C wieder gefüttert werden.
Ist der Teich mindestens 80 cm tief und enthält er sauerstoffspendende Unterwasserpflanzen, braucht man sich, um die Fische nicht zu sorgen, da der Teich in unserer Klimazone niemals komplett einfrieren wird. Aus flachen Teichen, die durchfrieren könnten, werden die Fische herausgefangen und im Haus überwintert. Allerdings ist es auch bei tiefen Teichen wichtig, einen Abzug für Sumpfgase zu schaffen, die beispielsweise durch verrottende Materialien am Teichgrund entstehen. Deshalb darf der Teich nie ganz mit einer Eisschicht bedeckt sein. Als Frostschutz ideal geeignet sind ein Gartenteichheizer oder ein Eisfreihalter mit zusätzlicher Belüftungspumpe.
Keinesfalls darf die Eisschicht des Teiches aufgehackt werden, weil die Fische dabei verstört werden oder die lebenswichtige Schwimmblase durch die entstandenen Druckwellen Schaden nehmen kann. Ist der Teich doch einmal zugefroren, wird mit heißem Wasser vorsichtig ein Loch in die Oberfläche geschmolzen.
Tipp: Ein Sauerstoffvorrat entsteht, wenn unter der Eisdecke so viel Wasser abgepumpt wird, dass der Abstand der Wasseroberfläche zur Eisdecke etwa 10 cm beträgt. Schnee sollte zudem regelmäßig abgefegt werden, damit Wasserpflanzen ausreichend Licht bekommen.
Den Garten auf den Winter vorbereiten
Wasserstellen und Leitungen entleeren
Wasser gefriert ab 0 °C und beginnt sich auszudehnen. Dies kann schlimme Folgen für Wasserleitungen und Wasserbehälter haben: Rohre platzen und Armaturen werden von innen zerstört. Spätestens im November sollten daher alle Außenleitungen zu den Zapfstellen zugedreht werden. Danach öffnet man die Wasserhähne, damit auch das in den Leitungen stehende Wasser abläuft und Frostschäden vermieden werden. Zusätzlich sollten alle abnehmbaren Bestandteile demontiert und Dichtungen mit Vaseline bestrichen werden.
Auch die Wasserkreisläufe von künstlichen Bachläufen, Sprudelsteinen und Wasserspeiern werden unterbrochen, gleiches gilt für Springbrunnen, bei denen das Auffangbecken entleert und regensicher mit Folie abgedeckt wird. Regentonnen werden entleert und umgekehrt aufgestellt.
Tipp: Spezielle Frostschutzheizkabel garantieren eisfreie Wasserleitungen im Außenbereich. Zudem können frostsichere Armaturen nachgerüstet werden.
Das richtige Winterquartier für Kübelpflanzen
Für Kübelpflanzen ist Frost eine wesentlich größere Gefahr als für Pflanzen im Beet. Frost gelangt durch die Kübelwand rasch an die empfindlichen Wurzeln und richtet hier erheblichen Schaden an. Besonders immergrüne Arten, wie Kirschlorbeer oder der Buchsbaum, leiden, wenn die Wurzeln einfrieren, die Blätter aber weiterhin Feuchtigkeit abgeben – die Pflanze wird auf Dauer vertrocknen.
Geeignete Plätze für die Überwinterung von Kübelpflanzen sind ein unbeheizter Kellerraum, die Garage oder das Treppenhaus. Ein entscheidender Faktor ist ausreichendes Tageslicht. Laubabwerfende Arten, also Pflanzen, die ihre Blätter im Herbst verlieren, vertragen jedoch auch dunklere Standorte. Die Temperatur sollte dennoch immer zwischen 5 bis 10 °C liegen. Ist der Platz knapp, kann man die Triebe vor der Winterruhe um ein Drittel zurückschneiden und weit ausladende Pflanzen mit breiten Bändern locker zusammenbinden. Jetzt können Sie die Pflanzen auch noch auf Schädlinge untersuchen, bevor sie ins Winterquartier umziehen. Gegossen wird im Winter dann nur noch sehr sparsam.
Kübelpflanzen, die den Winter draußen verbringen, werden zusätzlich geschützt. Optimal gelingt dies mit Wintervlies, Kokosmatten, Jutesäcken oder Reisig. Umwickeln Sie die Kübel dick mit Vlies oder Schnittgut und stellen Sie sie auf isolierende Styroporblöcke. Oberirdische Pflanzenteile werden zusätzlich in Wintervlies eingepackt. Besonders praktisch sind sogenannte Kübelpflanzen-Winterschutzhauben, die es auch für große Pflanzen oder mehrere kleinere Kübel gibt. Diese Hauben sind atmungsaktiv, wasser- und lichtdurchlässig sowie durch Schnürverschlüsse schnell und einfach zu handhaben.
Etwa alle zwei Wochen sollten Sie die Kübelpflanzen kontrollieren. Gießen Sie sparsam: Der Wurzelballen darf nicht ganz austrocknen, aber auch nicht zu nass sein. Um Pilzkrankheiten und Schädlingen vorzubeugen, werden welke und abgefallene Blätter entfernt. Zusätzlich wird an frostfreien Tagen das Winterquartier für einige Stunden gelüftet.
Tipp: Aus Samen gezogene Gehölze oder Staudenpflanzen lassen sich gut in Frühbeetkästen überwintern. Zur Isolierung vor strengem Frost werden die Wände mit Styroporplatten ausgekleidet. Frühbeetkästen eignen sich übrigens prima als Gemüselager. Zum Schutz vor Kälte oder zuviel Sonnenschein legt man Schilfmatten über die Glasabdeckung.
Gartengeräte warten
Während der warmen Jahreszeit sind Spaten, Hacke, Harke, Schaufel und Rasenmäher ständig im Einsatz. Doch im Winter setzen ihnen Feuchtigkeit, Nebel und anhaltende Kälte zu. Vor dem Einwintern werden die Gartengeräte zunächst auf Defekte hin inspiziert und gründlich gereinigt.
Zerlegen Sie beispielsweise die Gartenschere in ihre Einzelteile zerlegen und entfernen Sie hartnäclige Harz- und Pflanzensaftrückstände mit Alkoholreiniger. Die Metallteile werden zusätzlich mit einem Pflegespray behandelt. Bei Spaten, Hacken, Grabgabeln und ähnlichen Geräten sollten Sie alle Verbindungen zwischen Holz und Metall überprüfen. Falls ein Stiel abgebrochen ist, aber der Rest sich nicht aus der Tülle entfernen lässt, kann man ihn in einem offenen Feuer ausbrennen. Spaten schließlich mit einem scharfen Wasserstrahl oder Dampfreiniger säubern, dann mit einer Drahtbürste polieren. Das Blatt an der Rückseite mit einer Metall-Schleifscheibe oder Feile anschärfen und vorne leicht abziehen und die blanken Teile einfetten – als Rostschutz für Gartengeräte eignen sich alle im Fachhandel erhältlichen Fette und Öle. Raue Stellen am Stil mit Sandpapier glatt schmirgeln und mit Holzpflegemittel oder Naturwachs einreiben.
Beil und Axt werden mit einer Metall-Schleifscheibe von beiden Seiten im gleichen Winkel angeschärft. Überprüfen Sie hierbei, ob das Metall noch fest am Stiel sitzt. Die Klinge eines Gartenmessers wird mit kreisenden Bewegungen von nur einer Seite mit einem Wetzstein leicht schräg angeschliffen und im Anschluss eingeölt.
Auch der Rasenmäher sollte fachmännisch auf den Winter vorbereitet werden. Nach der gründlichen äußerlichen Reinigung werden alle beweglichen Teile gefettet und das Öl gewechselt. Bei Benzinmähern den Tank vollständig entleeren. Falls nötig, auch die Zündkerzen und den Luftfilter wechseln. Auspuff und Vergaser säubern und neu einstellen. Wenn der Motor nicht rund läuft, sollten Sie den Mäher in einer Fachwerkstatt überholen und dort auch gleich das Messer schärfen lassen.
Achtung: Im Gegensatz zum gewöhnlichen Küchen- oder Gartenmesser sollten sich Hobbyhandwerker nicht am Schärfen des Rasenmäherschneidewerks versuchen – hier kann es schnell zu einer Unwucht am Messer kommen, die schließlich durch die auftretenden Fliehkräfte zu einem Schaden an Welle oder Motor führt.
Falllaub mit Laubsauger entfernen
So schön das herbstliche Laub an den Bäumen auch ist – wenn die Blätter fallen, sind sie im Garten oft lästig. Zudem besteht Unfallgefahr durch nasses Laub, es muss daher regelmäßig von öffentlichen Gehwegen und in privaten Bereichen entfernt werden. Ein Laubsauger löst das Problem bequem und ohne großen Zeitaufwand. Auf Wegen, Terrassen, Sitzplätzen und Einfahrten muss das Laub weggeräumt werden. Ebenso sollte auf dem Rasen keine Laubschicht liegen bleiben, da sie den Gräsern das Licht nimmt und ihnen so dauerhaft schadet.
Die Arbeit mit dem elektrischen oder benzinbetriebenen Gartengerät ist einfach: Ein Gebläse macht, mit bis zu 220 km/h, so viel Wind, dass Sie das gesamte Laub schnell zu einem Haufen zusammenpusten und aufsaugen. Damit das Gerät seine volle Saugkraft entfaltet, sollte sich die Ansaugöffnung nur wenige Zentimeter über dem Boden befinden. Ein guter Laubsauger kann nicht nur Blasen und Saugen, sondern auch Häckseln: So wird das Laubvolumen abschließend um bis zu 90 Prozent reduziert und eignet sich damit gut zum Kompostieren. Für die zügige Rotte werden Hornmehl oder ein Kompostbeschleuniger untergemischt.
Tipp: Besonders praktisch sind Laubsauger, bei denen sich alle Funktionen stufenlos umschalten lassen.
Müssen besonders große, offene Carports, Eingangs- oder Rasenflächen gesäubert werden, empfiehlt sich ein fahrbarer Laubsauger. Für den normalen Garten reicht ein tragbares Gerät jedoch vollkommen aus. Als Zubehör sollte eine Saugschlauchgarnitur lieferbar sein, womit sich enge Stellen, etwa Lichtschächte, bequem reinigen lassen. Wichtig ist eine ausreichende Saugleistung für die Bewältigung von wenigstens acht bis neun Quadratmetern pro Minute. Mit der Turbofunktion beseitigen Sie auch problemlos nasses oder in Rollkies festsitzendes Laub. Der Fangsack sollte ausreichend groß sein und das Material ohne Staubbelästigung auffangen.
Ein Laubsauger ist praktisch, und trotzdem sollte, vor allem in größeren Gärten, nicht jede Ecke blitzblank gefegt werden. Unter Bäumen, Sträuchern und Hecken kann das Laub liegen bleiben: Es schützt Pflanzen vor Frost und bietet einen Unterschlupf für nützliche Kleintiere. Auch auf Gemüse- und Staudenbeeten dient eine Laubdecke als natürlicher Frostschutz.
Ziergarten im November
Ziersträucher und Stauden pflanzen
Ziersträucher und Stauden, die noch im Vorwinter gepflanzt werden, zeigen im Frühjahr einen zeitigeren Wachstumsbeginn und entwickeln eine üppigere Blüte. Ist der Boden jedoch extrem nass, leiden die Wurzeln unter Sauerstoffmangel und die Pflanzen wachsen schlechter an. In diesem Fall sollte man die Pflanzung aufs Frühjahr verschieben. Zudem neigen im Winter gepflanzte Gehölze zum sogenannten Hochfrieren, wenn das Wasser im Boden gefriert. Kontrollieren Sie die Stauden daher regelmäßig und drücken Sie die Pflanzen gegebenenfalls wieder vorsichtig in die Erde.
Ziergräser noch nicht zurückschneiden
Einziehende Ziergräser, wie Pfeifenputzergras oder Chinaschilf, sollten erst im Frühjahr geschnitten werden, denn die alten Halme schützen das nässeempfindliche Herz der Gräser vor Kälte und Feuchtigkeit. Zudem geben die Halme dem winterlichen Garten Struktur und bieten Vögeln und Insekten einen zusätzlichen Winterschutz. Damit die Gräser im Winter nicht auseinanderbrechen, werden sie mit weichen Bändern leicht zusammengebunden.
Zimmerpflanzen im Winter
Für die meisten Zimmerpflanzen sind im Winter die Temperaturen in unseren Wohnräumen zu hoch. Bei der oft zu trockenen Raumluft sind Blattschäden zu erwarten, die die Lebenserwartung der Pflanze mindern. Ein optimales Klima für Zimmerpflanzen entsteht, wenn die Blätter mit einem Wasserzerstäuber besprüht werden oder spezielle Raumbefeuchter aufgestellt werden.
Letzte Chance für Blumenzwiebeln
Im Gartenfachhandel können Sie im November noch das eine oder andere Blumenzwiebel-Schnäppchen machen. Wenn Sie die Blumenzwiebeln noch bis Ende des Monats ins freie Beet pflanzen, wachsen sie problemlos an und treiben im nächsten Frühjahr rechtzeitig aus.
Wurzelnackte Rosen pflanzen
Häufeln Sie bereits gepflanzte Rosen rechtzeitig an, um die Zierpflanzen vor Frost und Nässe zu schützen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die empfindliche Veredlungsstelle gut geschützt überwintert. Zudem können im Winter wurzelnackte Rosenjungpflanzen besonders günstig erworben werden. Der November stellt den optimalen Pflanzmonat dar, denn jetzt kommen die Rosen frisch vom Feld und nicht aus dem Kühlhaus.
Vor der Pflanzung werden alle Wurzelspitzen eingekürzt und für einige Stunden in Wasser gestellt. Heben Sie im Anschluss ein Pflanzloch aus, das so tief ist, dass die Veredlungsstelle der Rose zwei Finger breit unter der Erdoberfläche liegt. Der Aushub kann für ein gesundes Pflanzenwachstum mit Kompost oder Hornspänen aufbereitet werden.
Wintergemüse und Kräuter
Beete umgraben
Früher war es üblich, Gemüsebeete im Herbst umzugraben. Inzwischen sind die Meinungen geteilt: Durch eine solche Maßnahme würden möglicherweise die Bodenlebewesen gestört und ihre den Boden verbessernde Wirkung gemindert. Ganz sollte man jedoch auf die Bodenbearbeitung der abgeräumten Beete nicht verzichten. Vor allem schwere Lehm- und Tonböden sollten bis Mitte November umgegraben werden. Finden Sie weiterführende Informationen zu den möglichen Vor- und Nachteilen des Umgrabens in unserem Beitrag "Boden umgraben – positiv oder negativ?".
Der Boden wird spatentief gelockert und die Schollen gewendet. Je grobscholliger die Erde, desto besser friert sie durch, Experten sprechen hier von Frostgare: So entsteht ein Boden, der sich im Frühjahr rasch feinkrümelig vorbereiten lässt. Zudem ziehen im Herbst und Winter Niederschläge ein und füllen den Wasserspeicher des Bodens wieder auf. Die aus den oberen Schichten ausgewaschenen Nährstoffe werden an die Oberfläche gebracht und stehen den Pflanzen wieder zur Verfügung. Vor allem in Hanglagen sollte der Boden gelockert werden, damit der Regen nicht zu rasch von den Beeten abfließt. Leichte, sandige Böden mit dünner Humusschicht werden lediglich mit der Grabegabel aufgelockert. Mist oder Kompost und Gesteinsmehl zur Bodenverbesserung werden beim Umgraben eingearbeitet.
Achtung: Mit Wintergemüse bepflanzte Flächen werden nicht umgegraben, diese Maßnahme würde die Wurzeln beschädigen.
So kommen Feld- und Endiviensalat gut über den Winter
Es gibt zwar mehltautolerante Feldsalatsorten, doch damit die Pflanzen gesund bleiben, brauchen sie optimale Wachstumsbedingungen. An sonnigen Wintertagen über 0 °C muss das Frühbeet gut gelüftet werden, um Fäulnis zu vermeiden. Der Wasserbedarf ist im Winter hingegen gering: Feldsalat besitzt ein dichtes Wurzelnetz, das auf humosem Boden Wasser aus 40-60 cm Tiefe holt. Bei starken Nachtfrösten werden die Kulturen mit Gartenvlies abgedeckt – es kann problemlos mehrere Wochen auf den Pflanzen liegen bleiben, wenn es regelmäßig geöffnet wird.
Endivienpflanzen sind vergleichsweise frostempfindliche Salatpflanzen. Deshalb sollten die zarten Köpfe mit Vlies oder Lochfolie vor Frost geschützt werden. Bei Temperaturen unter 5 °C sollten die Salatpflanzen geerntet und ungeputzt möglichst kühl und feucht gelagert werden.
Grünkohl und Rosenkohl brauchen Frost
Den charakteristischen Geschmack entwickeln diese Wintergemüsesorten erst nachdem sie etwas Frost abbekommen haben. Deshalb können Rosenkohl und Grünkohl den ganzen Winter über ungeschützt im Freien bleiben und nach Bedarf geerntet werden. Beim Rosenkohl zupft man die Röschen ab; beim Grünkohl schneidet man so viele Blätter, wie für das geplante Gericht gebraucht werden – der Rest bleibt bis zur nächsten Ernte stehen. Dennoch müssen die Gemüsepflanzen auch im Winter an trockenen Tagen zusätzlich bewässert werden.
Kürbisse können lange auf dem Beet bleiben
Kürbispflanzen sind empfindlich für Kälte und Frost, nicht aber die Früchte. Bei günstigem Wetter sollten Kürbisse möglichst lange auf dem Beet bleiben, wo sie in der Herbstsonne noch nachreifen. Erst bei strengem Frost kommen die Kürbisse in einen kühlen, dunklen Keller, wo sie lange Zeit haltbar bleiben. Sie müssen die Kürbisse jedoch nicht immer direkt im Keller verstauen, denn besonders zur Herbst- und Winterzeit dienen sie als beliebtes Dekomaterial und werden vor allem auch zum Kochen von gesunden und leckeren Gerichten genutzt. Passend hierzu finden Sie in unserem Kürbis-Spezial verschiedene Inspirationen und Tipps rund um den Kürbis.
Kräutergarten auf der Fensterbank
Wer selbst Kräuter zieht, kann typische Sommerkräuter auch im Winter frisch genießen. Petersilie und Schnittlauch können im Garten in Teilen ausgebuddelt und in kleine Töpfe gesetzt werden. Alternativ finden Sie Küchenkräutersaatgut auf Wochenmärkten oder im Gartencenter. Wer jetzt mit der Aussaat in einem Zimmergewächshaus beginnt, ist über den gesamten Winter mit frischer Würze versorgt.
Der Standort sollte frostfrei, kühl und hell sein. Das Fensterbrett in der Küche eignet sich dafür ebenso gut wie das unbeheizte Schlafzimmer. Eine Ausnahme bildet das wärmeliebende Basilikum, das sich bei 24 bis 30 °C wohlfühlt. Darüber hinaus gedeihen die Pflanzen am besten, wenn man sie regelmäßig, aber sparsam gießt – zu viel Wasser lässt die Pflanzenwurzeln faulen.
Neben dem geschmacklichen Genuss haben frische Küchenkräuter weitere Vorzüge: Sie machen viele Speisen bekömmlicher und helfen Salz zu sparen. Zudem sind frische Kräuter besonders reich an Mineralstoffen und Vitaminen, Petersilie etwa gehört zu den besten Vitamin C-Lieferanten.
Würze aus dem Blumentopf: Wurzelpetersilie eintopfen
Die dicken Rüben der Wurzelpetersilie bleiben bis November im Beet und haben dort eine Menge Nährstoffe gespeichert. Anschließend können sie uns im Winter einige Wochen mit frischem Petersiliengrün versorgen. Graben Sie die Wurzeln aus und setzen Sie diese in einen Pflanzkübel mit nährstoffarmer Erde oder Sand. Die Blätter werden bis auf das Herzblatt abgeschnitten und der Topf schließlich an einen hellen, kühlen Platz gestellt. Die Petersilienwurzeln treiben rasch frische Blätter aus, die sich in Suppen, Saucen und Salaten verwerten lassen.
Obstbaumstämme kalken
Der Wechsel zwischen Sonneneinstrahlung an kalten Wintertagen und Nachtstfrösten kann zu Stammrissen führen. Solange die jungen Obstbäume noch keine schützende Borke gebildet haben, sollten sie deshalb einen Rindenschutz erhalten. Dazu eignet sich ein Mantel aus Stroh oder ein Weissanstrich aus Kalkmilch, wodurch die Stämmchen vor zu starker Wintersonne geschützt werden. Kalken Sie zu Beginn der Frostperiode die Stämme Ihrer Obstbäume alternativ mit Hydratweißkalk oder gelöschtem Branntkalk. Dies schützt die Stämme im Winter, verbessert die Baumgesundheit und minimiert einen Schädlingsbefall.
Das Kalken ist allerdings nur an jüngeren Obstbäumen sinnvoll, deren Stämme das Dickenwachstum noch nicht beendet haben – alte Bestände sind unempfindlich und ausreichend robust.
Gehölzschnitt im Winter
Milde Wintertage sollten für den Korrekturschnitt von Obstbäumen und Beerensträuchern genutzt werden. Jetzt ist die Wuchsform besser einzuschätzen als im Sommer, wenn Blattwerk das Astgerüst verdeckt. Sinn des Korrekturschnittes ist es, das kräftige Fruchtholz zu erhalten und eine lockere, lichtdurchlässige Krone zu gestalten.
Dafür werden alle jungen Triebe mit glatter Rinde und Wasserschossen herausgeschnitten. Entfernen Sie ebenso alle Triebe, die sehr steil stehen oder in die Krone hinein wachsen, denn generell gilt es eine Krone so zu erziehen, dass zahlreiche, waagerecht wachsende Seitentriebe entstehen.
Fruchtholz bildet sich vor allem an jenen Zweigen, die in einem flachen Winkel zum Hauptstamm sitzen. Zusätzlich zum Schnitt können junge Seitenzweige im Frühling mit kleinen Gewichten beschwert, oder mit Stäben und Stricken in eine waagerechte Position gebracht werden. Wichtig ist solides und gereinigtes Werkzeug, um einen sauberen, glatten Schnitt mit gut heilenden Wundrändern zu erzielen.
Tipp: Schnittstellen ab etwa 2-3 cm Durchmesser sollten verschlossen werden, um das Eindringen von Krankheitserregern und Holzfäule zu verhindern. Als Wundverschluss eignen sich ein Sprühverband oder ein bei jeder Witterung gut streichbares Baumwachs.
Beim Entfernen stärkerer Äste werden diese erst unten leicht angesägt und dann schließlich von oben vollständig durchtrennt. Stummel bis dicht an den Stamm nachschneiden, damit der Baum diese mit einem Wulst an der Rinde verschließen kann. Kleine Korrekturen, etwa das Entfernen neuer Wassertriebe, können noch im Sommer erfolgen.
Wildtriebe bei veredelten Obstgehölzen sollten jedoch schon im Winter entfernt werden: Sie blühen und fruchten selten, meist in schlechter Qualität, und schwächen den Baum, wenn er im Frühjahr austreibt. Wildtriebe entspringen unterhalb der Veredelungsstelle und haben eine andere Rinde als die Krone. Bei älteren Bäumen ist die Veredelungsstelle als Verdickung gut zu erkennen. Wildtriebe werden dicht am Ansatz mit einer scharfen Gartenschere abgetrennt, sodass eine glatte Schnittwunde entsteht, die rasch verheilt.
Steckhölzer schneiden
Steckhölzer dienen der Vermehrung von Sträuchern im Frühling. Nach dem Laubabfall können etwa 20 cm lange, gut ausgereifte Triebe von Johannisbeer-, Stachelbeer- und Heidelbeersträuchern abgeschnitten werden. Zusammengebunden sollten sie in feuchtem Sand kühl, aber frostfrei über den Winter gelagert werden. Im Frühjahr werden die Steckhölzer dann in frische, nährstoffreiche Erde gesteckt, wo sie schnell neue Wurzeln bilden und anwachsen.